Donnerstag, 24. Juli 2014

Niah Caves

Von Kapit nahmen wir wieder ein Boot zurück nach Sibu. Von hier aus nahmen wir einen Bus Richtung Miri. Auf dem Weg dahin liegt ein Nationalpark mit großen Höhlen, die Niah Caves. Ein Iban hatte uns erzählt, dass wir direkt einen Bus von Sibu nach Batu Niah nehmen könnten. Von dort wären die Höhlen nicht weit entfernt. Also fuhren wir zum Busbahnhof in Sibu und keine 20 Minuten später saßen wir schon im Bus Richtung Norden. Der Trans-Sarawak-Highway, der die einzige Landverbindung zwischen Süd- und Nordborneo ist, ist nicht ausgebaut wie eine Autobahn oder Bundesstraße, sondern entspricht mehr einer kleineren Landstraße. Dementsprechend lange dauert die Fahrt. Für 325 km waren wir gute 5 Stunden unterwegs. Der Bus hielt an der Niah Junction, einer Art Raststätte. Weiter in den Ort muß man entweder laufen oder man findet jemanden, der einen fährt. Wir fragten in einem Restaurant und diese vermittelten uns einen sehr netten Indonesier, der uns die 4 Kilometer in den Ort brachte. Dort gab es ein Hotel, das ordentlich war, ansonsten noch ein chinesischen Restaurant, das geöffnet hatte und eine Mary-Brown-Filiale. Ansonsten wirkte der Ort ziemlich tot. Wir liefen bis zum Fluß und wieder zurück, aber außer ein paar Affen am gegenüberliegenden Flußufer gab es nichts Interessantes zu sehen.

Leider war kein Krokodil zu sehen
Für den nächsten Tag stellten wir uns den Wecker auf 6 Uhr, weil wir im 3 km entfernten Nationalpark eine Trekkingtour machen wollten. Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt hatten, gingen wir los, fanden aber schon im Ort nicht mehr den Weg zum Nationalpark. Ein Einheimischer, den wir fragten, bot uns gleich an, uns zum Eingang zu fahren, was wir auch gerne annahmen. Natürlich mußten wir dafür bezahlen. Er verlangte 20 Ringgit, der selbe Preis, den auch der Nationalpark für die Vermittlung eines Fahrers verlangt. Egal, alles besser als laufen.

Im Park muß man erst mal Eintritt bezahlen, sich registrieren (damit man nicht verloren geht) und dann deckt man sich am besten mit viel Wasser und Lebensmitteln ein. Wir nahmen uns gebratene Nudeln mit und zwei Liter Wasser. Laut der Dame am Schalter gäbe es vor den Höhlen noch eine Möglichkeit Getränke zu kaufen. So marschierten wir also los und entschieden uns für den schwierigsten Trail des Parks nach Bukit Kasut auf 205 (!!!) m Höhe. Wir liefen nicht den direkten Weg, sondern erst den Madu-Trail, dem wir ca. 1 1/2 Stunden folgten, dann erst ging es aufwärts. Wir waren die einzigen, die unterwegs waren und es war sooooooo anstrengend!!!

schweißnaß!!!


...aber faszinierende Natur

mit Urwaldriesen
Für den Weg zu den Höhlen wollten wir eine andere Route laufen, mussten aber, nachdem wir schon ziemlich weit gelaufen waren, wieder umkehren, weil ein riesiger Baum umgestürzt war und so im Dschungel lag, dass wir den markierten Pfad nicht mehr fanden. Und verlaufen wollten wir uns auf keinen Fall. Wir hatten nicht mehr viel Wasser dabei und uns war den ganzen Tag noch kein Mensch begegnet.

umgestürzter Baum
Als wir schließlich wieder den Hauptweg erreichten waren wir schon ziemlich platt und vor allem brauchten wir Wasser. Dazu mussten wir aus dem Nationalpark raus in eine direkt angerenzende Langhaussiedlung. Der Weg erschien uns sehr weit! Als wir den Ort endlich erreicht hatten, war weit und breit keine Verkaufsstelle zu sehen. Die Langhäuser sahen zwar bewohnt aus, aber es waren nur ein paar Kinder zu sehen. Am Ende eines Hauses standen ein paar Männer um ein Feuer und brieten Hühner. Sie luden uns gleich auf einen Tee ein und einer führte uns anschließend in eine Wohnung, die er als "canteen" bezeichnete. Dort verkaufte man uns Limo in Dosen, Wasser in Flaschen gab es keines. Wir nahmen natürlich, was wir kriegen konnten. Schließlich hatten wir ja die berühmten Höhlen noch gar nicht besichtigt.

Der Weg zu den Höhlen ist ein gut zu laufender Holzplankensteg. Auch hier waren kaum Leute unterwegs.

Höhleneingang



Stangen für Vogelnestsammler

die Höhlen sind unbeleuchtet

Die Höhlen gehen tief in den Berg hinein und sind unbeleuchtet. Eine Taschenlampe ist unbedingt notwendig. Unsere beiden kleinen Lampen konnten allerdings die riesigen Höhlen nicht ausleuchten. An den Decken nisten schwalbenähnliche Vögel, deren Nester eine teuere Delikatesse sind. Diese werden von Nestsammlern aus unglaublicher Höhe von den Wänden geholt. Wenn man die Kletterstandgen sieht, wird es einem angst und bange. Vier Monate im Jahr wird nicht geerntet und dazu gehört offensichtlich auch der Juli. Zur Dämmerung wollten wir uns den "Schichtwechsel" anschauen, wenn die Vögel in die Höhlen zurückfliegen und die Fledermäuse ausschwärmen. Für den Rückweg mussten wir bis 7 Uhr am Fluß sein, bis dahin ist der Fährdienst in Betrieb und dort erwartete uns ein Parkranger, der uns in seiner Freizeit zum Hotel zurückfuhr. Leider kamen nur ein paar vereinzelte Vögel, bis wir gehen mussten. Vielleicht haben die ja auch Ferien.

Jedenfalls waren wir am Abend fix und fertig und hatten am nächsten Morgen gehörigen Muskelkater. Von Batu Niah aus ließen wir uns wieder an den Trans-Sarawak-Highway bringen, wo wir ausgestiegen waren und nahmen den nächsten Bus nach Miri. Das lief alles problemlos und wir fanden ein schönes Hotel im Zentrum. Seit Kuching sahen hier das erste Mal wieder andere westliche Touristen und davon gleich mehrere. In der Stadt gibt es nicht viel anzuschauen, aber auffallend viele Einkaufszentren. Wir kümmern uns jetzt um unsere Weiterreise. Nachdem uns mehrere Einheimische schon davor gewarnt haben, nach Sabah zu fahren, was wir eigentlich vorhatten, werden wir wohl unsere Pläne jetzt ändern.

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