Sonntag, 20. Juli 2014

nach Kapit und zurück

In Sibu blieben wir zwei Tage, obwohl es in dem Ort wirklich nicht viel zu sehen gibt. Wir wohnten im Hotel Sanyong, das uns von denen, die wir angeschaut hatten, noch als das akzeptabelste in unserer Preisklasse erschien.

Mitbewohner (ca. 3 - 4 cm lang), Größenangabe ist zwischen Fritz und mir heftig umstritten

Beim Rumlaufen in der Stadt fiel uns auf, dass wir die einzigen westlichen Touristen waren. Die Leute schauten uns Exoten interessiert an und grüßten uns freundlich. Es fällt auf, dass man immer wieder angelächelt wird. Die Malaysier und Iban sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Die chinesischen Bewohner verhalten sich eher wie Europäer. Immer wieder wurden wir auf die Weltmeisterschaft angesprochen und die fußballbegeisterten Malaysier gratulierten uns persönlich zum Gewinn.

Wir entschlossen uns, auf dem Rejang noch weiter flussaufwärts zu fahren. Etwas kleinere Schnellboote fahren von Sibu bis nach Kapit (Dauer ca. 3 Stunden für ungefähr 150 Kilometer). Wenn man weiter will, muss man dort wiederumsteigen. Laut Internet gibt es in Kapit genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Wir nahmen also in der Früh das erste Boot, das ablegte. Der Fluss wird enger je weiter man kommt und die Siedlungen werden weniger.

Blick über das Boot

Langhaus mit Bootssteg

kleinere Siedlung
 
Ausladen eines Bootes

Kapit ist ein Ort mit 14000 Einwohnern und das Verwaltungszentrum für die Gebiete um den mittleren und oberen Rejang und laut Prospekt der Touristeninformation gibt es in der Stadt viel zu sehen. Wir fanden die Anlegestelle am interessantesten. Hier wir aus- und umgeladen, dauernd sieht man Boote ankommen und abfahren.




Von den Hotels, die wir ansteuerten, waren die meisten ausgebucht. In der Hitze mit vollem Rucksack auf dem Rücken ist die Hotelsuche kein Vergnügen. Schließlich fanden wir ein Zimmer, das uns akzeptabel erschien, obwohl man sich den Standard nicht so wie bei uns vorstellen darf. Das Zimmer war groß genug, hatte eine funktionierende Dusche und ein Klo mit Spülung, das ganze auf 1 qm. Handtücher gab es auch und die Laken auf den Betten hatten zwar viele Löcher und Farbspritzer, waren ansonsten aber sauber, und vor allem gab es keine Tiere! Später am Abend stellte sich heraus, dass im Nebenhaus eine Karaoke-Bar war, wo bis spät in die Nacht bei dröhnenden Bässen lautstark falsch gesungen wurde!

Netter Name für ein Hotel

Fort Sylvia

Das einzige, was es zu besichtigen gab, war das Fort Sylvia. Hier wurde 1924 ein Friedensabkommen mit den Eingeborenenstämmen am Rejang geschlossen. Es ist ganz aus Holz erbaut und darin befindet sich ein kleines Mueseum. Zwei Iban-Museumswächer passten darauf auf, die sich mit uns über die Fußball-WM, den Abschuss des malaysischen Flugzeugs über der Ukraine und die Weltpolitik im Allgemeinen unterhielten. Außerdem fragten sie uns, ob der Mann mit dem blauen T-Shirt unser Freund sei, der am selben Tag schon das Museum besucht hatte (auch ein westlicher Tourist). Müssten wir doch kennen, wir sind doch schließlich auch Europäer! Sonst war wohl an dem Tag keiner da und kaum waren wir draußen, sperrten sie auch schon zu. Wahrscheinlich hatte sich schon herumgesprochen, dass alle Touristen das Pflichtprogramm schon absolviert haben.


Morgenstimmung über dem Rejang in Kapit


Nach einer relativ gut verbrachten Nacht nahmen wir das nächste Boot zurück nach Sibu. In unser voriges Hotel wollten wir nicht mehr und nahmen ein Zimmer in einem chinesischen Haus direkt am Fluß, 7. Stock mit schönem Blick über den Rejang. Beim ersten Anblick waren wir von dem Zimmer begeistert - saubere Betten, großes Bad, Platz für das Gepäck, eine Klimaanlage, die leise ist und nicht direkt aufs Bett bläst und darüber hinaus gab es sogar noch einen Willkommensdrink für die Gäste! Ein wahrer Luxus für fast das gleiche Geld wie für das Zimmer mit Kakerlaken. Wir hängten gleich noch einen Tag zur Entspannung dran.

Fritz hat sich jetzt endlich dazu durchringen können, das Essen mit Stäbchen zu probieren. Oft gibt es halt nur Stäbchen und/oder einen Löffel.

man beachte den Reis auf den Stäbchen!!!

Heute abend gab es auf Empfehlung des chinesischen Restaurantbesitzers eine lokale Nudelspezialität mit Farn aus dem Dschungel, den es nur auf Borneo gibt. Wir hatten beide noch nie Farn gegessen und es hat ganz gut geschmeckt, vor allem war er leicht auf die Stäbchen zu bekommen.




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