Sonntag, 27. Juli 2014

Miri - Brunei - Kota Kinabalu

In Miri  haben wir in einem schönen Hotel unsere Tage verbracht und nicht viel gemacht. Es gab ein paar Märkte, einen chinesischen Tempel mit vielen Drachen...


... und ein Erdölmuseum zu besichtigen. Hier wurde das erste Öl Borneos gefördert.

so wurde an der ersten Quelle gebohrt

Well no 1 - Grand Old Lady

Wir hatten uns nun doch entschlossen, nicht an die Ostküste Sabahs zu fahren, sondern einen Abstecher auf die Philippinen zu machen. Leider haben wir keinen Reiseführer und zu allem Unglück ist auch noch mein ebook-Reader kaputt gegangen, so dass ich mir auch keinen elektronischen Führer runterladen kann. Wir wollen nur nach Palawan, eine der südlichsten Inseln der Philippinen, die landschaftlich sehr schön sein soll. Informationen müssen wir uns über Internet (Lonely Planet, Trip Advisor etc) zusammensuchen.

Von Miri aus bekamen wir keinen Flug dahin, sondern wir mussten nun doch nach Kota Kinabalu, der Hauptstadt Sabahs, wo es einen internationalen Flughafen gibt. Einen Direktflug von dort nach Puerto Princesa, der so kurzfristig auch noch bezahlbar ist, haben wir gleich gebucht. Wegen der Feiertage am Ende des Ramadans war aber kein bezahlbarer Flug mehr nach Kota Kinabalu zu bekommen, so dass wir gezwungenermaßen den Bus nehmen mussten. Die Entfernung zwischen Miri und Kota Kinabalu beträgt 290 km - das sollte schon machbar sein, selbst wenn man bekanntermaßen dabei Brunei durchqueren muss, also mit Verzögerungen wegen Grenzkontrollen zu rechnen ist. Was wir allerdings nicht bedachten, war, dass Brunei aus zwei Landesteilen besteht, die durch einen Teil Sarawaks getrennt sind und dass es eine extra Grenzkontrolle zwischen Sarawak und Sabah gibt, obwohl beide Provinzen zu Malaysia gehören. So kamen wir sage und schreibe auf den 290 km auf zehn einzelne Grenzkontrollen: Ausreise Sarawak, Einreise Brunei, Ausreise Brunei, Einreise Sarawak, Ausreise Sarawak, Einreise Brunei, Ausreise Brunei, Einreise Sarawak, Ausreise Sarawak, Einreise Sabah. Dabei hieß es jedesmal: Bus hält an, alle Leute steigen aus und stellen sich an der Passkontrolle an, der Schalterbeamte (und es war immer nur einer!) scannt den Pass ein, stempelt das Visum rein, gibt den Pass zurück, alle Leute steigen wieder ein. Der Bus war mit ca. 50 Personen voll besetzt - das dauert natürlich alles seine Zeit. Für Leute, die gerne viele Stempel im Pass sammeln, ein Paradies!


Visa-Stempel für einen Tag auf dreieinhalb Pass-Seiten
Insgesamt waren wir 14 Stunden unterwegs. Bemerkenswert war das Stück Autobahn in Brunei. Das Sultanat wird seit 1962 im Ausnahmezustand regiert, ist seit 1984 erst unabhängig und 2014 wurde die Scharia eingeführt, Waffen und Alkohol sind absolut verboten und bei der Einreise wird man darauf hingewiesen, dass auf  Drogenhandel die Todesstrafe steht. Deshalb wollten wir das Land möglichst schnell durchqueren.



Wir dachten, wenigstens hier ginge es dann flott weiter, weil das Sultanat Brunei  ja so sagenhaft reich ist und sich bestimmt gute Straßen leistet. Pustekuchen, die Autobahn war zwar meist vierspurig, aber die Geschwindigkeit war auf 65 km/h begrenzt und so schnell konnte der Bus nicht fahren, weil die Straße in so schlechtem Zustand war, dass sonst ein Achsbruch zu befürchten war. So zog sich das alles hin, bis wir schließlich gegen 10 Uhr abends endlich in Kota Kinabalu ankamen.

Wir suchten uns schnell ein Hotel in der Nähe des Busbahnhofs, gingen was essen und fielen ins Bett.
Schließlich mussten wir in den Früh zum Flughafen. Hier der Blick aus unserem Hotelfenster nach dem Aufstehen (ruhige Hoflage):

interessante Aussicht
Jedenfalls waren wir rechtzeitig am Flughafen und bestiegen eine Propellermaschine mit ca. 40 anderen Passagieren. Der Flug dauerte nicht einmal eineinhalb Stunden und schon waren wir auf den Philippinen! Der Flughafen dort ist wirklich klein. Wir stiegen aus und nach ein paar Metern waren wir schon in der Abfertigungshalle (ist übertrieben, das als Halle zu bezeichnen). Dort mussten wir die drei ausgefüllten Einreisezettel (für Passkontrolle, Zoll und Gesundheitsprüfung) abgeben. Ein einziger Beamter stempelte die Pässe, ein Dame nahm das Formular zur Gesundheitsprüfung entgegen und gab uns dafür einen Zettel mit Verhaltensregeln für eine uns unbekannte Virusart und dann warfen drei andere Damen einen Blick ins Handgepäck. Vollkommen unkomplizierte Abwicklung und das wars schon mit den Einreiseformalitäten. Unglaublich nach unseren Erlebnissen am Vortag! Die Philippinen sind sehr sympathisch!

Donnerstag, 24. Juli 2014

Niah Caves

Von Kapit nahmen wir wieder ein Boot zurück nach Sibu. Von hier aus nahmen wir einen Bus Richtung Miri. Auf dem Weg dahin liegt ein Nationalpark mit großen Höhlen, die Niah Caves. Ein Iban hatte uns erzählt, dass wir direkt einen Bus von Sibu nach Batu Niah nehmen könnten. Von dort wären die Höhlen nicht weit entfernt. Also fuhren wir zum Busbahnhof in Sibu und keine 20 Minuten später saßen wir schon im Bus Richtung Norden. Der Trans-Sarawak-Highway, der die einzige Landverbindung zwischen Süd- und Nordborneo ist, ist nicht ausgebaut wie eine Autobahn oder Bundesstraße, sondern entspricht mehr einer kleineren Landstraße. Dementsprechend lange dauert die Fahrt. Für 325 km waren wir gute 5 Stunden unterwegs. Der Bus hielt an der Niah Junction, einer Art Raststätte. Weiter in den Ort muß man entweder laufen oder man findet jemanden, der einen fährt. Wir fragten in einem Restaurant und diese vermittelten uns einen sehr netten Indonesier, der uns die 4 Kilometer in den Ort brachte. Dort gab es ein Hotel, das ordentlich war, ansonsten noch ein chinesischen Restaurant, das geöffnet hatte und eine Mary-Brown-Filiale. Ansonsten wirkte der Ort ziemlich tot. Wir liefen bis zum Fluß und wieder zurück, aber außer ein paar Affen am gegenüberliegenden Flußufer gab es nichts Interessantes zu sehen.

Leider war kein Krokodil zu sehen
Für den nächsten Tag stellten wir uns den Wecker auf 6 Uhr, weil wir im 3 km entfernten Nationalpark eine Trekkingtour machen wollten. Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt hatten, gingen wir los, fanden aber schon im Ort nicht mehr den Weg zum Nationalpark. Ein Einheimischer, den wir fragten, bot uns gleich an, uns zum Eingang zu fahren, was wir auch gerne annahmen. Natürlich mußten wir dafür bezahlen. Er verlangte 20 Ringgit, der selbe Preis, den auch der Nationalpark für die Vermittlung eines Fahrers verlangt. Egal, alles besser als laufen.

Im Park muß man erst mal Eintritt bezahlen, sich registrieren (damit man nicht verloren geht) und dann deckt man sich am besten mit viel Wasser und Lebensmitteln ein. Wir nahmen uns gebratene Nudeln mit und zwei Liter Wasser. Laut der Dame am Schalter gäbe es vor den Höhlen noch eine Möglichkeit Getränke zu kaufen. So marschierten wir also los und entschieden uns für den schwierigsten Trail des Parks nach Bukit Kasut auf 205 (!!!) m Höhe. Wir liefen nicht den direkten Weg, sondern erst den Madu-Trail, dem wir ca. 1 1/2 Stunden folgten, dann erst ging es aufwärts. Wir waren die einzigen, die unterwegs waren und es war sooooooo anstrengend!!!

schweißnaß!!!


...aber faszinierende Natur

mit Urwaldriesen
Für den Weg zu den Höhlen wollten wir eine andere Route laufen, mussten aber, nachdem wir schon ziemlich weit gelaufen waren, wieder umkehren, weil ein riesiger Baum umgestürzt war und so im Dschungel lag, dass wir den markierten Pfad nicht mehr fanden. Und verlaufen wollten wir uns auf keinen Fall. Wir hatten nicht mehr viel Wasser dabei und uns war den ganzen Tag noch kein Mensch begegnet.

umgestürzter Baum
Als wir schließlich wieder den Hauptweg erreichten waren wir schon ziemlich platt und vor allem brauchten wir Wasser. Dazu mussten wir aus dem Nationalpark raus in eine direkt angerenzende Langhaussiedlung. Der Weg erschien uns sehr weit! Als wir den Ort endlich erreicht hatten, war weit und breit keine Verkaufsstelle zu sehen. Die Langhäuser sahen zwar bewohnt aus, aber es waren nur ein paar Kinder zu sehen. Am Ende eines Hauses standen ein paar Männer um ein Feuer und brieten Hühner. Sie luden uns gleich auf einen Tee ein und einer führte uns anschließend in eine Wohnung, die er als "canteen" bezeichnete. Dort verkaufte man uns Limo in Dosen, Wasser in Flaschen gab es keines. Wir nahmen natürlich, was wir kriegen konnten. Schließlich hatten wir ja die berühmten Höhlen noch gar nicht besichtigt.

Der Weg zu den Höhlen ist ein gut zu laufender Holzplankensteg. Auch hier waren kaum Leute unterwegs.

Höhleneingang



Stangen für Vogelnestsammler

die Höhlen sind unbeleuchtet

Die Höhlen gehen tief in den Berg hinein und sind unbeleuchtet. Eine Taschenlampe ist unbedingt notwendig. Unsere beiden kleinen Lampen konnten allerdings die riesigen Höhlen nicht ausleuchten. An den Decken nisten schwalbenähnliche Vögel, deren Nester eine teuere Delikatesse sind. Diese werden von Nestsammlern aus unglaublicher Höhe von den Wänden geholt. Wenn man die Kletterstandgen sieht, wird es einem angst und bange. Vier Monate im Jahr wird nicht geerntet und dazu gehört offensichtlich auch der Juli. Zur Dämmerung wollten wir uns den "Schichtwechsel" anschauen, wenn die Vögel in die Höhlen zurückfliegen und die Fledermäuse ausschwärmen. Für den Rückweg mussten wir bis 7 Uhr am Fluß sein, bis dahin ist der Fährdienst in Betrieb und dort erwartete uns ein Parkranger, der uns in seiner Freizeit zum Hotel zurückfuhr. Leider kamen nur ein paar vereinzelte Vögel, bis wir gehen mussten. Vielleicht haben die ja auch Ferien.

Jedenfalls waren wir am Abend fix und fertig und hatten am nächsten Morgen gehörigen Muskelkater. Von Batu Niah aus ließen wir uns wieder an den Trans-Sarawak-Highway bringen, wo wir ausgestiegen waren und nahmen den nächsten Bus nach Miri. Das lief alles problemlos und wir fanden ein schönes Hotel im Zentrum. Seit Kuching sahen hier das erste Mal wieder andere westliche Touristen und davon gleich mehrere. In der Stadt gibt es nicht viel anzuschauen, aber auffallend viele Einkaufszentren. Wir kümmern uns jetzt um unsere Weiterreise. Nachdem uns mehrere Einheimische schon davor gewarnt haben, nach Sabah zu fahren, was wir eigentlich vorhatten, werden wir wohl unsere Pläne jetzt ändern.

Sonntag, 20. Juli 2014

nach Kapit und zurück

In Sibu blieben wir zwei Tage, obwohl es in dem Ort wirklich nicht viel zu sehen gibt. Wir wohnten im Hotel Sanyong, das uns von denen, die wir angeschaut hatten, noch als das akzeptabelste in unserer Preisklasse erschien.

Mitbewohner (ca. 3 - 4 cm lang), Größenangabe ist zwischen Fritz und mir heftig umstritten

Beim Rumlaufen in der Stadt fiel uns auf, dass wir die einzigen westlichen Touristen waren. Die Leute schauten uns Exoten interessiert an und grüßten uns freundlich. Es fällt auf, dass man immer wieder angelächelt wird. Die Malaysier und Iban sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Die chinesischen Bewohner verhalten sich eher wie Europäer. Immer wieder wurden wir auf die Weltmeisterschaft angesprochen und die fußballbegeisterten Malaysier gratulierten uns persönlich zum Gewinn.

Wir entschlossen uns, auf dem Rejang noch weiter flussaufwärts zu fahren. Etwas kleinere Schnellboote fahren von Sibu bis nach Kapit (Dauer ca. 3 Stunden für ungefähr 150 Kilometer). Wenn man weiter will, muss man dort wiederumsteigen. Laut Internet gibt es in Kapit genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Wir nahmen also in der Früh das erste Boot, das ablegte. Der Fluss wird enger je weiter man kommt und die Siedlungen werden weniger.

Blick über das Boot

Langhaus mit Bootssteg

kleinere Siedlung
 
Ausladen eines Bootes

Kapit ist ein Ort mit 14000 Einwohnern und das Verwaltungszentrum für die Gebiete um den mittleren und oberen Rejang und laut Prospekt der Touristeninformation gibt es in der Stadt viel zu sehen. Wir fanden die Anlegestelle am interessantesten. Hier wir aus- und umgeladen, dauernd sieht man Boote ankommen und abfahren.




Von den Hotels, die wir ansteuerten, waren die meisten ausgebucht. In der Hitze mit vollem Rucksack auf dem Rücken ist die Hotelsuche kein Vergnügen. Schließlich fanden wir ein Zimmer, das uns akzeptabel erschien, obwohl man sich den Standard nicht so wie bei uns vorstellen darf. Das Zimmer war groß genug, hatte eine funktionierende Dusche und ein Klo mit Spülung, das ganze auf 1 qm. Handtücher gab es auch und die Laken auf den Betten hatten zwar viele Löcher und Farbspritzer, waren ansonsten aber sauber, und vor allem gab es keine Tiere! Später am Abend stellte sich heraus, dass im Nebenhaus eine Karaoke-Bar war, wo bis spät in die Nacht bei dröhnenden Bässen lautstark falsch gesungen wurde!

Netter Name für ein Hotel

Fort Sylvia

Das einzige, was es zu besichtigen gab, war das Fort Sylvia. Hier wurde 1924 ein Friedensabkommen mit den Eingeborenenstämmen am Rejang geschlossen. Es ist ganz aus Holz erbaut und darin befindet sich ein kleines Mueseum. Zwei Iban-Museumswächer passten darauf auf, die sich mit uns über die Fußball-WM, den Abschuss des malaysischen Flugzeugs über der Ukraine und die Weltpolitik im Allgemeinen unterhielten. Außerdem fragten sie uns, ob der Mann mit dem blauen T-Shirt unser Freund sei, der am selben Tag schon das Museum besucht hatte (auch ein westlicher Tourist). Müssten wir doch kennen, wir sind doch schließlich auch Europäer! Sonst war wohl an dem Tag keiner da und kaum waren wir draußen, sperrten sie auch schon zu. Wahrscheinlich hatte sich schon herumgesprochen, dass alle Touristen das Pflichtprogramm schon absolviert haben.


Morgenstimmung über dem Rejang in Kapit


Nach einer relativ gut verbrachten Nacht nahmen wir das nächste Boot zurück nach Sibu. In unser voriges Hotel wollten wir nicht mehr und nahmen ein Zimmer in einem chinesischen Haus direkt am Fluß, 7. Stock mit schönem Blick über den Rejang. Beim ersten Anblick waren wir von dem Zimmer begeistert - saubere Betten, großes Bad, Platz für das Gepäck, eine Klimaanlage, die leise ist und nicht direkt aufs Bett bläst und darüber hinaus gab es sogar noch einen Willkommensdrink für die Gäste! Ein wahrer Luxus für fast das gleiche Geld wie für das Zimmer mit Kakerlaken. Wir hängten gleich noch einen Tag zur Entspannung dran.

Fritz hat sich jetzt endlich dazu durchringen können, das Essen mit Stäbchen zu probieren. Oft gibt es halt nur Stäbchen und/oder einen Löffel.

man beachte den Reis auf den Stäbchen!!!

Heute abend gab es auf Empfehlung des chinesischen Restaurantbesitzers eine lokale Nudelspezialität mit Farn aus dem Dschungel, den es nur auf Borneo gibt. Wir hatten beide noch nie Farn gegessen und es hat ganz gut geschmeckt, vor allem war er leicht auf die Stäbchen zu bekommen.




Donnerstag, 17. Juli 2014

Sibu

Von Kuching im aüßersten Süden Borneos geht die Reise weiter Richtung Norden. Es gibt eine einzige Straße, den Trans-Sarawak-Highway, der parallel zur Westküste verläuft. Er durchquert das Sultanat Brunei und führt weiter nach Sabah. Richtung Inselinneres gibt es nur Dschungel und man kann dorthin fliegen oder mit Booten fahren. Für die Fahrt nach Sibu, das man noch per Straße erreichen kann und wohin es mit dem Bus 8 Stunden dauert, nahmen wir das Express Boat. Dieses fährt erst den Santubong-Fluss entlang bis zur Mündung, dann Richtung Norden auf dem südchinesischen Meer und folgt schließlich flußaufwärts dem Rejang bis nach Sibu. Die Fahrt kostet ungefähr dasselbe wie der Bus, dauert aber nur 5 Stunden und ist für uns natürlich viel interessanter.

Ticket für Express Boat

auf dem Boot
Rumspucken auf dem Boot ist verboten

Bei der Fahrt flußaufwärts kommt man an vielen Lagerstätten für Holz, Sägewerken und Siedlungen vorbei.

modernes Langhaus

Holz fertig für den Abtransport

Auf dem Fluß kommen einem alle möglichen Boote entgegen, von großen Transportschiffen mit Kränen darauf bis zum kleinen Motorboot. Die schnellste Verbindung landeinwärs ist halt über das Wasser.


Sibu ist eine relativ große Stadt, von der aus es noch eine Straße gibt, die ca. 10 km weiter ins Landesinnere führt. Ab da geht es dann auch nur mehr mit dem Schiff weiter. Wir haben erst mal festgestellt, dass es hier noch heißer ist als in Kuching. Um die Mittagszeit ist es für uns draußen nur schwer auszuhalten. Solches Schwitzen kennt man sonst nur von der Sauna, aber da bleibt man grade mal eine Viertelstunde!

Sehenswert in Sibu ist der Tua Pek Kong Tempel mit Pagode, die schwimmenden Supermärkte und der Zentralmarkt (und hier vor allem, wie die Hühner verkauft werden).


Pagode

Supermarktschiffe, die die Orte am Fluß versorgen

Zentralmarkt


Lebende Hühner, die schon in Zeitungspapier verpackt auf Käufer warten







Dienstag, 15. Juli 2014

Besichtigungsprogramm Kuching

Ungefähr 30 km von Kuching entfernt auf der Halbinsel Santubong gibt es ein Freilichtmuseum, das Sarawak Cultural Village, das dem Museum Glentleiten entspricht. Statt Bauernhäusern sind es hier traditionelle Langhäuser der unterschiedlichen Stämme, die um einen kleinen See herum errichtet sind. Es laufen statt Trachtlern halbnackte Eingeborene herum. In den Häusern wird gezeigt, wie Sago hergestellt wird, wie Pfeffer verarbeitet wird, Musikinstrumente werden bemalt, man kann Blasrohr schießen usw. und natürlich kann man alles mögliche kaufen.

im Sarawak Cultural Village

Bambusbrücke

Iban-Langhaus auf Stelzen
Eingeborener bemalt mit Edding (!!) Musikinstrument und diskutierte mit uns über WM

man beachte die Größe der (nicht halbnackten) Eingeborenen

Melanau-Langhaus
erbeutete Schädel an der Decke eines Langhauses

Außer den Langhäusern wurde uns noch eine Vorstellung mit traditionellen Tänzen geboten, die in einem auf gefühlte 20 Grad heruntergekühltem Theater stattfand. Es gab Tänze von verschiedenen Stämmen mit der entsprechenden Livemusik.

Traditioneller Tanz
 
Zum Schluß wurde ein Finale aller Beteiligten präsentiert, zu dem alle zu einem Popsong "Celebrate Malaysia" sangen und tanzten - das war ein ziemlich krasser Gegensatz, aber ganz lustig. Man hat das Gefühl, die nehmen das mit ihren Traditionen nicht so tierisch ernst.

Sonntag, 13. Juli 2014

Kuching und Umgebung



Straße in Kuching


Nachdem wir uns die Tourangebote verschiedener Reiseveranstalter angeschaut hatten, entschlossen wir uns, zunächst in das Semengggoh Orang Utan Rehabilitation Centre zu fahren, in dem Orang Utans wieder ausgewildert werden sollen, die aus Gefangenschaft befreit wurden oder verletzt waren. Die Tour kostet beim Reisebüro 50 Ringgit pro Person und sollte einen halben Tag dauern. Dafür kann man den Orang Utans dann zusehen, wie sie sich ihr Fressen holen.

Am schwierigsten ist es immer, in einer neuen Stadt erst mal herauszufinden, welche Verkehrsmittel es gibt, wo die zu finden sind, ob man das Geld passend haben muss oder der Fahrer rausgeben kann etc.

Wir suchten uns erst mal die Buslinie raus und brachen dann zur Haltestelle auf. Es gibt für die nähere Umgebung drei verschiedene Sammelpunkte für die Busse, die aber relativ nahe zusammen liegen. Zwei Linien sollten dahin fahren. Der erste Busfahrer verstand nicht, wohin wir wollten (er konnte kein Englisch und wir haben wahrscheinlich den Namen nicht perfekt genug ausgesprochen) und nahm uns nicht mit. Doch gleich darauf kam der Fahrer einer anderen Linie, der uns für 3 Ringgit pro Person mitnahm.

Busbahnhof, der linke Bus ist unserer

Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt kamen wir an dem Rehabilitation Centre an. Wir hatten nicht bedacht, dass das Eingangstor nur für 2 Stunden geöffnet wird und mussten daher erst mal warten und spazierten an dem Gelände entlang. Gott sei Dank hatten wir genügend Wasser eingekauft, weil es wieder mal extrem heiß und schwül war. Am Tor hing außerdem ein Hinweis, dass zur Zeit Fruit Season ist und es deshalb höchst unwahrscheinlich wäre, dass man überhaupt einen Orang Utan zu Gesicht bekommt. Im Dschungel gibt es zu dieser Jahreszeit genügend Obst, so dass die Affen zu den angegebenen Fütterungszeiten einfach nicht kommen.

Wir waren zunächst alleine da, weil wir ja viel zu früh waren, aber dann wurden die ganzen Touristen herangekarrt, die diese Tour über Reisebüros gebucht hatten. Das werden so ca. 50 bis 70 Leute gewesen sein, die auch entsprechenden Lärm machten. Man musste dann noch etwas über einen Kilometer in das Gelände reinlaufen, aber einen Orang Utan bekamen wir nicht zu sehen. Wir hatten vollstes Verständnis dafür, dass sich bei diesem Auftrieb von schnatternden, wild um sich knipsenden Menschen kein Affe blicken ließ. Die asiatischen Touristen störte das anscheinend auch nicht weiter. Die machen sowieso am liebsten Fotos von sich selbst.

Es gab noch drei Krokodile in Käfigen zu sehen und natürlich Dschungelpflanzen aller Art. Die Luftfeuchtigkeit wechselte dann von 95% auf 100% als ein tropischer Regenschauer niederging, so dass wir ohne Bedauern wieder nach Kuching zurückfahren konnten.

Urwaldriese

Krokodil

die hätten wir gerne live gesehen