Samstag, 2. August 2014

Puerto Princesa und Sabang (Philippinen)



Von dem kleinen Flughafen in Puerto Princesa ließen wir uns von einem uns empfohlenen Pensionsbesitzer abholen und in die Stadt fahren. Das Straßenbild hier ist komplett anders als in Borneo. Es sind kaum Privatautos unterwegs, aber alles wimmelt vor Tricycles, Jeepnys, Bussen und Menschen. Es gibt viele Hunde, die überall frei herumlaufen und anscheinend niemanden gehören. Auffallend sind die schönen Menschen hier, sowohl Frauen wie Männer. Es gibt sehr viele Kinder und Jugendliche, man sieht kaum alte Leute.
Straßenleben in Puerto Princesa

Das Zimmer in der Pension war einigermaßen in Ordnung. In der Lobby gab es sogar WiFi und vor allem konnte man von hier aus zur Kathedrale, zum Meer, zum Markt und zu Kaufhäusern laufen. Die Stadtteile von Puerto Princesa sind auf einer großen Fläche verteilt und man nimmt dann doch oft ein Tricycle, um irgendwohin zu kommen. Jede Fahrt ist für uns ein Erlebnis. Die Besitzer haben ihre Fahrzeuge teils liebevoll bemalt und verziert, viele haben eigene Namen und die Fahrer steuern einen geschickt durch das Verkehrsgewusel.

Jeepny

Die größeren Geschäfte hier sind streng bewacht. Jeder Eingang ist mit Wachleuten gesichert, ebenso die Banken. Beim Betreten werden alle Taschen durchsucht. Die kleineren Geschäfte bestehen aus Bambushütten mit einer Klappe vorne, durch die dann verkauft wird. Hier gibt es natürlich keine Wachleute. Auf der ganzen Insel gibt es nur in Puerto Princesa Geldautomaten und für unseren Aufenthalt von vier Wochen müssen wir uns viel Bargeld mitnehmen, um nicht extra nach Puerto Princesa zurückfahren zu müssen.

Die Stadtbesichtigung in Puerto Princesa ist schnell vorbei. Es gibt eine Kathedrale, die bei unserem Besuch komplett gefüllt war. Die Leute sind zumeist katholisch und anscheinend sehr gläubig.
Für uns bedrückend ist zu sehen, wie die Leute hier teilweise leben. In kleinsten Hütten auf engstem Raum mit vielen Personen, wo wir uns gar nicht vorstellen können, wo denn da alle schlafen, geschweige denn wo die sich waschen oder aufs Klo gehen. So eine Armut haben wir bisher weder in Thailand noch in Malaysia gesehen. Trotzdem sind die Menschen sehr freundlich, lächeln viel und freuen sich ihres Lebens.


Lebensmittelgeschäft

Nach zwei Tagen in der Inselhauptstadt ließen wir uns mitsamt unseren großen Rucksäcken, die mit Seilen hinten festgebunden wurden,  mit dem Tricycle zum Busbahnhof fahren. Dort fragten wir uns zum Bus nach Sabang durch und erfuhren, dass dieser aus Mangel an Fahrgästen nicht fährt. Eine Philippinin, die in unsere Richtung fahren wollte, half uns bei der Suche nach einem passenden Minivan. Sie gab uns auch gleich eine Unterkunftsempfehlung für Sabang mit und war auch sonst sehr mitteilsam. Die Fahrt dauerte ungefähr drei Stunden und wir kamen schon am frühen Nachmittag an. Sabang ist der Ausgangspunkt zur Besichtigung des Underground River, der eines der sieben Naturweltwundern der UNESCO gehört.

Sabang Beach

 Die empfohlene Unterkunft, die wir auch bezogen, war eine Bambusstrandhütte mit Strom von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens. Ein Moskitonetz wurde uns auf Verlangen zur Verfügung gestellt und nachdem wir die wenigen (!) Löcher darin geflickt hatten, fühlten wir uns einigermaßen sicher. Das Aufhängen des Netzes war nur dank unserer wohlweislich mitgebrachten Ausrüstung aus Deutschland möglich. Ansonsten sahen wir unsere Gastgeber nur beim Wäschewaschen (Frau) oder Moped spazieren fahren (Mann). Wir waren im Großen und Ganzen unzufrieden, hatten aber im Voraus schon für drei Nächte bezahlt, weil wir ein paar entspannte Strandtage verbringen wollten. Zu allem Übel krähte auch noch an jedem Morgen um ca. fünf Uhr der Haushahn anhaltend laut direkt neben unserer Hütte. Wir hätten ihm am liebsten den Hals umgedreht, aber wahrscheinlich war es ein preisgekrönter philippinischer Kampfhahn.

unsere Hütte (sehr basic)


der besagte Hahn
Der Ort selbst besteht aus Bambushütten, die an der Straße entlang gebaut sind, von denen in den meisten kleine Lebensmittelgeschäfte, Souvenirläden oder Reisebüros betrieben werden. Es gibt einen Bäcker, einen Fischhändler, eine kleine Kirche und ein paar Restaurants. Und natürlich den Pier, an dem die Boote zum Undergroundriver an- und ablegen. Ach ja, und noch zwei Luxusresorts mit Übernachtungspreisen wie in Europa. In dem Resort direkt neben uns wurde am zweiten Abend wohl so etwas wie ein Miss-Wahl veranstaltet und richtig groß aufgezogen. Der Gegensatz zu den nebenan liegenden Hütten der Einheimischen könnte nicht größer sein.
Wegen dem vielen Regen konnten wir nur an einem Tag schwimmen gehen. Der Strand ist schön und das Wasser nicht nur glasklar, sondern auch etwas kühler als bisher gewohnt, so dass man sich richtig erfrischt fühlt nach dem Baden. Im ganzen Ort gibt es nur in den Luxusresorts Internet und da war uns selbst das Biertrinken zu teuer.





Den Underground River haben wir natürlich auch besichtigt. Man wird mit einem Führer und anderen Touristen in 8-Mann-Booten auf dem Fluss durch den Berg gefahren und die Höhlen darin sind schon wirklich beeindruckend.

im Underground River

Stalagmiten

Wir waren nach den drei Tagen in Sabang froh, dass wir weiterfahren konnten und buchten einen Bus nach El Nido, ganz im Norden der Insel.

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