Die Busfahrt von Sabang nach El Nido sollte nach Aussage beim Ticketkauf eigentlich fünf bis sechs Stunden dauern. Der erste Teil der Fahrt führt von Sabang bis an die Kreuzung zur Hauptstrasse Richtung Norden und sollte eine dreiviertel Stunde dauern. Dort steigt man aus und wartet, bis ein Bus aus Puerto Princesa kommt, der einen ab der Junction mitnimmt.
Der Bus stand um 10:00 Uhr morgens schon am Terminal in Sabang bereit, der Fahrer schlief noch auf einer Bank und wartete auf Fahrgäste. Wenn zu wenige kommen, fährt er nicht; das hatten wir schon in Puerto Princesa erlebt. Hier kamen aber genügend zusammen. Im Bus fuhren zwei junge Männer als Begleitpersonal mit, die dafür zuständig waren, das Gepäck auf dem Dach oder irgendwie im Bus zu verstauen, das Fahrgeld zu kassieren und dem Fahrer Klopfzeichen zu geben, wenn er anhalten oder rückwärts fahren muss (das funktioniert wie bei einem Auto mit Abstandssensor).
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"unser" Bus |
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im Bus noch fast ohne Passagiere |
Die Fenster fehlen ganz, die Türen standen auf und waren festgebunden. Das garantiert eine gute Durchlüftung bei der Fahrt. Als es endlich losging war der Bus gut gefüllt. Die Strecke bis zur Junction verläuft auf einer kleinen kurvigen Straße. Unterwegs wird gehalten, wenn ein Fahrgast an der Straße steht und winkt. Das war auf dieser Fahrt sehr oft. Manchmal werden auch Transportauftrge ausgeführt. Dann turnen die beiden Jungs aufs Dach und verstauen die Pakete oder Eimer und Säcke, je nachdem, was mitgegeben wird. Einmal musste sogar der Busfahrer mit raus in ein an der Straße liegendes Dorf, um einige lange Latten Bauholz mit aufzuladen. Als ein Schulmädchen eingestiegen war und nach einigen Metern merkte, dass sie ihren Rucksack vergessen hatte, fuhr der Bus halt zurück, um ihn zu holen. Fanden wir nett.
Aus der dreiviertel Stunde wurden so eineinhalb Stunden, aber die Fahrt war ein Erlebnis.
An der Kreuzung, an der wir umsteigen mussten, saßen schon ein paar Einheimische und warteten. Alle Busse Richtung Norden kommen hier vorbei. Unserer sollte ein klimatisierter Reisebus sein und so zwischen 11 und halb 12 kommen. Da wir erst viertel vor 12 ankamen, fürchteten wir, dass er vielleicht schon weg wäre. Die Leute, die da saßen, wussten es nicht. Eine Frau aus einem Imbiss nebenan, die vielleicht auch eine offizielle Funktion als Transportkoordinatorin hatte (so genau weiß man das immer nicht), meinte, dass der in der nächsten Stunde eventuell kommt (wenn in Puerto Princesa genügend Fahrgäste einsteigen). Wir wollten so bald wie möglich weiter und nicht ewig an dieser öden Kreuzung stehen.
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an der Junction Salvacion |
Als der nächste große Bus nach El Nido kam, nahmen wir den, damit wir nicht so spät am Nachmittag ankämen. Dieser Bus hielt aber auch x-mal auf dem Weg und vor allem war die Straße genauso schmal und kurvig wie die Richtung Sabang. Die Fahrt allerdings war sehr schön. Es ging an vielen Reisfeldern entlang, die gerade zur Auspflanzung vorbereitet wurden oder frisch angepflanzt waren. Auf den Feldern sieht man oft Büffel stehen. Die Dörfer enttlang der Straße sind sehr einfach, die Leute lächeln einem zu oder grüßen freundlich. Überhaupt sind Menschen auffallend freundlich und lachen viel, obwohl sie so arm sind.
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Reisfelder |
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Häuser am Straßenrand |
Es gab zwei Pausen in Roxas und Taytay. Ab Taytay war die Straße oft nur eine Piste, weil gerade repariert wurde, aber der Fahrer nahm darauf keine große Rücksicht. Wir kamen uns teilweise vor wie in der Achterbahn und hielten uns krampfhaft am Sitz fest. Wir hatten gedacht, von Marokko schon einiges an Busfahrten gewohnt zu sein, aber hier, das war eine ganz andere Nummer. Am Abend kamen wir schließlich in el Nido an - nach ca. 8 Stunden Fahrt.
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Straße nach El Nido |
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