Schwieriger war es schon, etwas zum Essen zu finden. Die meisten "Restaurants", hier Canteen genannt, haben abgedeckte Wannen mit Essen stehen, wo man sich das entsprechende Gericht raussucht. Da die Sachen stundenlang stehen, sieht das alles nicht sehr appetitlich aus. Bei den Gerichten mit Huhn wird das gesamte Tier zerhackt und die "Fleischstückchen" enthalten mehr Knochen als Fleisch. Bei Fisch sind ganze oder halbe Fische mit drin und bei Gerichten mit Schweinefleisch handelt es sich fast immer nur um Fett mit Schwarte. Alles was wir bisher in einer Canteen gegessen haben, war kalt. Dazu gibt es Reis und eine warme klare Brühe. Fritz ist schon ganz frustriert wegen dem Essen. Er klappert in jedem Ort, an den wir kommen, erst mal die Lebensmittelgeschäfte ab, um Cornflakes und Milchpulver zu kaufen. Ich finde, manchmal hat man Glück und findet etwas Schmackhaftes. Bessere Restaurants oder für westliche Touristen geeignetere Restaurants gibt es nur, wo mehr Touristen hinkommen. Das kostet dann entsprechend und ist auch nicht immer gut. Wir haben da schon einiges erlebt. Gezwungenermaßen mussten wir jeden Tag etwas essen, manchmal hätten wir gerne darauf verzichtet.
unser Jeepney |
Nach der Nacht in Roxas waren wir überpünktlich am Busterminal, um den Jeepney nach Port Barton zu erwischen. Er stand schon bereit und sollte um 11:00 Uhr losfahren. In so ein Fahrzeug passen nach unserer Meinung 8 bis 10 Passagiere. Je näher die Uhr an die 11 rückte, um so mehr Mitfahrer kamen und wir mussten immer enger zusammenrücken. Als der Jeepney so gegen halb 12 endlich losfuhr (es mussten auch noch einige Sachen auf dem Dach mittransportiert werden) waren wir über 20 Erwachsene und 6 Kinder.
da war die Oma noch wach |
Der Fahrer saß auf einem gelben Plastikcampingstuhl, weil rechts und links neben ihm noch Passagiere mitfahren mussten. Die Windschutzscheibe war komplett hochgeklappt und mit einem Holzstab fixiert.
der Fahrer auf dem gelben Campingstuhl, rechts und links flankiert von Fahrgästen |
Da die Entfernung nur 30 km beträgt, machten wir uns keine großen Sorgen, so lange würde das schon nicht dauern! Nach den ersten paar Kilometern war die Betonstraße schon zu Ende und man konnte nicht erkennen, ob es sich um eine Baustelle handelt oder ob die Straße halt so ist. Jedenfalls war es so staubig, dass der Fahrer sich sein T-Shirt weit übers Gesicht bis unter die Augen zog. Auch die einheimischen Fahrgäste wussten Bescheid und hatten alle Tücher oder Handtücher dabei, um sich vor dem Staub zu schützen. Wir waren hinten so eingeklemmt, dass bei mir der rechte Fuß abzusterben drohte und nur durch Fritz Verrenkungen konnte dieser vor einer Amputation gerettet werden. Dafür bekam er das Mützenschild einer links neben ihm sitzenden Oma, die bei dem Gerüttel und Geschaukel den Schlaf der Gerechten schlief, in die Schulter gedrückt. Die Fahrt dauerte Gott sei Dank nur zweieinhalb Stunden, wobei natürlich die vielen Stopps auf dem Weg, wo Leute aus- und zusteigen, Material aufs Dach auf- und wieder abgeladen wird, mitgerechnet sind. Bei einem Stopp dachten wir schon, dass jetzt hinten noch ein Wasserbüffel angebunden wird, aber dieser wurde dann doch zum Glück an dem Jeepney vorbeigezogen. Abgesehen von wenigen Betonteilstücken war die Strecke etwas für Offroad-Freaks.
Jedenfalls kamen wir zwar verstaubt und steif, aber doch wohlbehalten in Port Barton an und wurden auch direkt vor dem von uns gewünschten Resort abgesetzt. So stellt man sich Service vor!
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