Montag, 10. November 2014

Luang Prabang

Das alte Luang Prabang liegt auf einer Halbinsel zwischen den Flüssen Mekong und Nam Khan. Zu sehen gibt es viele Tempel, Häuser aus der französischen Kolonialzeit und den Königspalast, der jetzt ein Museum ist. Der älteste und berühmteste Tempel der Stadt ist der Vat Xiengthon, der nahe am Zusammenfluss des Mekong und des Nam Khan steht. Viele andere Tempel finden sich auf der Halbinsel, zumeist große Anlagen mit Wohnhäusern für die Mönche, die in der Stadt allgegenwärtig sind. Um 4 Uhr am Nachmittag sahen wir in mehreren Tempeln Mönche Musik machen. Dabei wird die große Trommel in einem Dreier-Rhythmus geschlagen, dazu kommen noch Schellen und Gongs. Bei einer Beschreibung war zu lesen, dass dies die Aufgabe von Novizen sei, die Instrumente, der Rhythmus und die Uhrzeiten (4 Uhr früh und nachmittags) dafür seien genau vorgeschrieben.


Vat Xiengthon

Haus aus der französischen Kolonialzeit

Mönche beim Überqueren des Nam Khan

Auf einem Hügel, den man über mehrere Treppen ersteigen kann, liegt die That Chomsi Stupa. Von dort oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt, das Umland und die beiden Flüsse. Allerdings muss man erst ein freies Plätzchen finden, weil alle Touristen dort hinaufsteigen.



Blick über die Stadt
Am Abend wird entlang der Hauptstraße der Nachtmarkt aufgebaut und man kann dort viele schöne Sachen einkaufen, teils aus heimscher Produktion, teils aus Thailand importiert. Zum Essen findet man Restaurants in allen Preisklassen, viele mit westlicher Küche oder man geht in eine vom Nachtmarkt abgehende Seitenstraße, in der auf engstem Raum Straßenrestaurants ihre Buffets aufgebaut haben. Man kann sich dort für 15.000 Kip (1,50 Euro) seinen Teller mit allem füllen, was einem appetitlich erscheint. Daneben werden Fleisch, Würste und Flussfisch gegrillt, da dampft und brutzelt es an jeder Ecke.

 

 

Für die beiden nächsten Tage haben wir uns Fahrräder gemietet und erkundeten ein etwas weiteres Gebiet der Stadt. Auf einer alten, mit Holzplanken belegten Brücke kann man mit Roller oder Fahrrad den Nam Khan überqueren.

 
Mönche im Regen

Auf der anderen Flussseite fuhren wir am Hochufer entlang bis die geteerte Straße endete und uns der Weg zu einem Tempel führte von dem aus man zur Spitze der Halbinsel hinüber blicken konnte. Auf dem Rückweg fing es heftig zu regnen an und wir nutzen die erzwungene Pause zum Essen. Das Wetter besserte sich wieder, so dass wir mit unserem Besichtigungsprogramm weitermachen konnten.

Der nächste Tag war wieder verregnet, obwohl doch die Regenzeit hier längst vorbei sein sollte. Nachdem wir es schon öfters versucht hatten, gelang es uns doch noch (zumindest einem von uns), den Königspalast anzuschauen. Wir kamen immer zu den falschen Zeiten (zu früh, zu spät, während der Mittagspause) und Fritz durfte nicht rein, weil er eine zu kurze Hose anhatte! Er hätte sich zwar einen Sarong leihen können, aber die Gebühr betrug mehr als ein neuer kostet. Später stellte sich heraus, dass der größte Teil nur eine Kaution war, aber da hatte er schon die Nerven wegen der Verständigungsprobleme verloren und verzichtete lieber ganz auf den Palast.
In dem Palast darf man nicht fotografieren. Es sind Einrichtungsgegenstände der letzten Königsfamilie ausgestellt und Geschenke an den König von verschiedenen Nationen - nichts Spektakuläres. Zur Geschichte der Familie gab es gar nichts zu lesen. Dass die Familie in ein Internierungslager gebracht wurde, wo kurz danach der König und sein Sohn auf unerklärliche Weise ums Leben kamen, wird hier nicht erwähnt.
Das Gebäude selbst wurde erst von den Franzosen in der heutigen Form erbaut, weil sie den hölzernen Palast, der von den Königen bis dahin genutzt wurde als unwürdig empfanden.

Auf dem Gelände wurde ein neuer Tempel errichtet, in dem jetzt die goldene Buddhastatue Phra Bang ausgestellt wird (darf man auch nicht fotografieren), nach der die Stadt heute benannt ist.


Tempel mit dem Phra Bang Buddha

Viele weitere Tempel haben wir gesehen, viele Buddha-Statuen und Stupas. Was wir nicht geschafft haben, ist die Zeremonie, die jeden Morgen um 6 stattfindet. Die Mönchen ziehen an einer bestimmten Route entlang und die Gläubigen spenden Almosen in Form von Reis. Zweimal hat es so geregnet, dass wir nicht hinwollten und einmal haben wir verschlafen. Da in der ganzen Stadt an jedem Tempel Plakate aushängen, dass doch die Touristen bitte die Zeremonie nicht allzu sehr stören und die Gläubigen und Mönche nicht lediglich als Fotomotiv betrachten sollen, fanden wir es im Endeffekt nicht so schlimm, dass wir nicht dabei waren. Ein Mönch wurde zitiert, dass wohl für Touristen zwischen "Monks und monkeys" kein Unterschied bestehe!


 
Mönche im Tuk-Tuk





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