Mittwoch, 3. September 2014

Johor Bahru und Singapur

Nun sind es doch drei Tage in Kuala Lumpur geworden, in denen wir unsere Wäsche gewaschen, unsere Einkäufe erledigt und noch ein bißchen Kultur gemacht haben. Das Museum für Islamische Kunst ist supermodern und hat Exponate aus der ganzen islamischen Welt - sehr sehenswert. Außerdem konnten wir die Vorbereitungen zum Nationalfeiertag am 31. August mitverfolgen, der offensichtlich richtig groß gefeiert wird, Malaysia-Fahnen sind wahrscheinlich restlos ausverkauft und wirklich überall zu finden - von Fahrrädern bis zu den großen Wolkenkratzern.
Selamat Hari Merdeka, Malaysia!

Wir beschlossen, einen Abstecher ganz in den Süden nach Johor Bahru zu machen, da wir ja noch etwas Zeit bis zu unserem Flug nach Jakarta haben. Gesagt, getan. Die Fahrt dauerte wieder mal länger als geplant, weil der Verkehr aus Kuala Lumpur raus nur im Schritttempo vorankam und das auf mindestens 50 km. Am Abend erreichten wir Johor Bahru. Hier geht es trotz der über eine Million Einwohner wesentlich ruhiger zu als in Kuala Lumpur. Auffallend waren die vielen Inder, die hier leben. Wir haben keine anderen westlichen Touristen während unseres Aufenthaltes gesehen, dafür aber sehr viele asiatische. Anscheinend kommen auch sehr viele Besucher aus Singapur, die schnell über den Causeway in Malaysia sind. In der Gegend unseres Hotels saßen viele bis spät abends beim Biertrinken in den Straßen, was man sonst in Malaysia so nicht sieht. Auffallend leicht bekleidete und stark geschminkte Frauen standen vor Nachtlokalen, die m.E. in der Unterhaltungsbranche tätig sind.

Besonders gut hat uns in JB der Nachtmarkt gefallen. Hier kann man wirklich ohne ständig bedrängt zu werden durch die Straßen an den Ständen vorbeibummeln und sich das Angebot ansehen. Ich habe mit eine neue Uhr zugelegt, nachdem mir meine auf der Fahrt abhanden gekommen ist (verloren/gestohlen??). In der Gegend des Nachtmarkts gibt es einige einheimische alternative Cafes und Restaurants, die wirklich schön gemacht sind und qualitativ sehr gute Speisen und Getränke anbieten. Im großen und ganzen eine relativ entspannte und moderne Großstadt.

Da wir schon mal in der Nähe waren, machten wir an einem Tag einen Tagesausflug nach Singapur. Wir standen früh auf und schlossen uns den Pendlern an, die mit dem Bus über den Causeway fahren. Dazu mussten wir nach JB Sentral, dort durch ein riesiges Abfertigungsgebäude zur Passkontrolle, Ausreisestempel abholen und dann in einen der Busse einsteigen, die verschiedene Ziele in Singapur ansteuern. Da wir keine Ahnung hatten, welchen wir nehmen sollten, entschieden wir uns für den mit der Aufschrift Queen Street, weil das schön klang. Die Fahrt kostet ungefähr 60 Cent. Wir stiegen ein und ungefähr nach 10 Minuten Fahrt wurden wir am Woodlands Abfertigungsgebäude von Singapur rausgelassen. Wir folgten dem Menschenstrom, füllten die Einreisekarte aus, bekamen an der Passkontrolle unseren Stempel und stiegen wieder in einen Bus, auf dem Queen Street stand. Dieser brachte uns tatsächlich in die Nähe der Innenstadt. Leider hatten wir keinen Stadtplan, so dass wir uns nur über die Tripadvisor-App von Singapur orientieren konnten. Das ging mehr schlecht als recht.

Singapur ist eine Welt für sich. Es ist alles sehr sauber, sehr schick, die Leute sind alle geschäftsmäßig unterwegs, da gibt es kein freundliches Anlächeln. Viele westliche Menschen laufen herum, die wohl auch hier arbeiten und natürlich Touristen von überall her. Es gibt unzählige Shopping-Malls und Hochhäuser - wie man es sich halt so vorstellt.


Beeindruckend an der Marina Bay ein Hotel mit über 2000 Zimmern, darauf wie ein Schiff geformt ein Bereich mit dem größten Overflow-Swimmingpool der Welt. Wir waren nicht oben, aber es sieht sehr beeindruckend aus. Ein paar historische Gebäude gibt es auch, und natürlich Kirchen. Chinatown und Little India sind ebenfalls vorhanden, haben wir uns aber nicht angeschaut, weil wir bis jetzt davon schon einige in anderen Städten gesehen haben. Zum Mittagessen landeten wir zufällig in einem Foodcourt, der wirklich sehr gut und günstig war. Das Publikum dort reichte vom verschwitzten Bauarbeiter bis zum top gestylten Büromenschen. Interessant zu beobachten.

Mit der überaus gut ausgeschilderten und sauberen U-Bahn fuhren wir in die Orchard Street, wo wir uns nach einer neuen Kamera umsehen wollten. Dort reiht sich eine Shopping-Mall an die andere. Alles wirkt sehr exklusiv und ist entsprechend teuer. Viele Shopaholics waren unterwegs, es war heiß und wir gaben die Suche nach einer neuen Kamera schnell wieder auf, zumal ja nächste Woche schon Indonesien ansteht und Ina uns ihre mitbringt.

Gegen Abend taten uns die Füße weh und so beschlossen wir, nicht das nächtliche Lichtspektakel, das bestimmt sehr beeindruckend ist, abzuwarten, sondern machten uns auf den Rückweg nach Johor Bahru. Das hieß wieder zur Queen Street, in die Schlange der Pendler stellen,  in den Bus quetschen, zur Abreiseabfertigung in Woodlands aussteigen, an der Passkontrolle anstellen, danach wieder in den Bus über den Causeway, Passabfertigung auf malaysischer Seite und zu Fuß zurück zum Hotel.
Der Bus zurück muss in Sigapurdollar bezahlt werden und kostet das dreifache der Hinfahrt.

Unser Fazit: für Singapur muss man mehr Geld und Zeit mitbringen, auf Einkaufen und Modernität stehen, dann ist man hier richtig. Die Stadt ist was ganz Besonderes, eine Mischung aus Asien, Europa, Amerika, sehr schick, sehr sauber, sehr teuer. Vielleicht ein anderes Mal nochmal.

Wir fahren jetzt noch ein paar Tage zum Baden, bevor am 9.9. unser Flug nach Jakarta geht. Hier noch ein paar Fotos von Singapur.

 
 

 
 




 
 

 
 



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