Donnerstag, 25. September 2014

Überfahrt nach Bali

Nach dem Ausflug zum Bromo kehrten wir nach Probolinggo zurück und wollten auf keinen Fall bei den üblen Reiseagenturen Bustickets nach Bali kaufen. Deshalb fuhren wir zum Bahnhof und besorgten und Tickets für den nächsten Zug zum Fährhafen in Banyuwangi. Bis zur Abfahrt waren noch ein paar Stunden Zeit und wir gingen zum Essen in die Stadt und zum Entspannen in den Stadtpark. Dort wurden wir von einer Gruppe älterer Schüler gefragt, ob wir mit einem Interview einverstanden wären. Die waren ganz süß und nett und uns wurde die Wartezeit verkürzt.

 
nach dem Interview
Am Bahnhof waren wir fast die einzigen Wartenden. Nach einiger Zeit kam ein Angestellter und informierte uns, dass der Zug zwei Stunden Verspätung hätte. So wurde es langsam Abend und es kam immer noch kein Zug. Schließlich bot uns eine andere Bahnmitarbeiterin an, unsere Tickets für einen anderen Zug umzuschreiben, da dieser eher käme als der, den wir nehmen wollten. Das taten wir natürlich, aber trotzdem ist es ein Rätsel, wo der ursprüngliche Zug abgeblieben ist. Es gibt nur diese eine Bahnlinie und ein Zug verschwindet ja nicht einfach so.

Warten am Bahnhof
Es wurde also ziemlich spät bis wir in Banyuwangi ankamen. Dort suchten wir uns ein Hotel und fielen ins Bett. Am nächsten Tag ging es zum Fährhafen und für 8000 Rupien (ungefähr 60 Cent) wurden wir von Java nach Bali gebracht.

auf der Fähre nach Bali
In Bali angekommen brauchten wir jetzt einen Bus nach Denpasar. Angeblich sollte das kein Problem sein, laut Internet gäbe es genügend. An dem Busbahnhof fuhren nur teure Minivans ab, aber wir hatten uns einen großen klimatisierten Reisebus in den Kopf gesetzt. Die gab es einfach nicht. Nach längerem Rumfragen bekamen wir die Auskunft, wir sollten uns bei einem kleinen Polizeiposten an die Straße stellen und den nächstmöglichen Bus nach Denpasar aufhalten. Gesagt, getan.


 Fast jeder, der an uns vorbeifuhr, musste bei den Polizisten erfragen, was wir da machen, auf was wir warten. Diverse Transportangebote von Minivanfahrern, Fahrer mit Auto exklusiv, einer wollte die Ina mit seinem Moped nach Denpasar fahren, lehnten wir ab. Wir wollten ja günstig mit dem Bus weiter. Es war sehr interessant, das Geschehen rund um den Polizeiposten zu beobachten. Getan haben die eigentlich gar nichts, weder irgendwas kontrolliert noch Verkehr geregelt. Wir waren da vielleicht eine willkommene Abwechslung. Der erste Bus, der kam war ein Seelenverkäufer, der zweite so voll, dass wir mit unserem Gepäck nicht reinpassten und zudem die ganze Zeit hätten stehen müssen. Den dritten nahmen wir dann, obwohl er auch nicht besser war als der erste. Wir waren froh, dass es endlich weiterging.

freundlicher Polizist
Der Fahrer fuhr, als wäre der Teufel hinter ihm her. Zum Glück hatten wir keinen Blick nach vorne, aber das was wir gesehen haben, hat uns schon gereicht! Nach ca. 3 Stunden Fahrt hielt der Bus in einem Busbahnhof in irgendeiner Stadt vor Denpasar und alle Fahrgäste mussten raus. Ein Kerl in Uniform teilte uns mit, dass hier Schluss wäre. Alles protestieren half nichts, wir mussten aus dem Bus raus und standen im Nirgendwo. Ein Polizist erklärte uns, dass wir eben mit einer "bad company" gefahren seien und dass das vielen so ginge (sollte man da als Polizei nicht mal was unternehmen, wenn man das schon weiß???). Seltsamerweise standen schon Taxifahrer bereit, die einen für horrendes Geld an den Zielort weiterbringen wollten. Wir waren erst mal perplex und erkundigten uns nach dem Preis nach Denpasar und weiter nach Sanur. Inzwischen kam ein weiterer Bus und einem amerikanischen Pärchen war es genauso ergangen. Wir verbündeten uns mit den beiden und durch das Verhandlungsgeschick der Amerikanerin (eine Rechtsanwältin aus San Francisco) bekamen wir einen akzeptablen Preis für die Fahrt nach Sanur. Ein Taxifahrer, 5 Erwachsene, 5 große Rucksäcke und diverse kleinere Taschen wurden also in einen Personenwagen gepackt - Ina auf dem Schoß vom Papa, auf meinem Schoß ein großer Rucksack, alle so eng zusammengequetscht, wie es nur ging, bis sich die Türen schließen ließen. So kamen wir doch noch in Sanur an, obwohl es wesentlich teurer war als erwartet und dazu noch ewig gedauert hat!
Wir fanden ziemlich schnell ein schönes bezahlbares Zimmer und es gab sogar noch etwas zum Essen. Trotzdem waren wir an diesem Abend fertig mit der Welt!

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