Mit dem Zug ging es weiter nach Surabaya, wo wir eine Nacht in einem seltsamen Hotel verbrachten. Wir hatten über booking.com ein Zimmer in einem Hotel nicht allzuweit vom Bahnhof entfernt gebucht, das sich nach den Bewertungen nicht schlecht angehört hatte. Als wir mit dem Taxi dort ankamen war der Mitarbeiter am Empfang anscheinend überrascht, dass wir das online gebuchte Zimmer tatsächlich in Anspruch nehmen wollten. Sein Englisch war sehr bescheiden, aber schon nach der ersten Minute verlangte er die Bezahlung. Wir schauten uns das Zimmer an und es hatte zumindest 3 Betten, ein Bad, in dem alles vorhanden war, was auch in der Beschreibung stand und es war nicht von Tieren bewohnt. Gut, der Wasserhahn konnte nicht abgedreht werden, die Tapeten waren großflächig mit Tesa repariert und es gab auffallend viele Spinnweben, aber sonst war es in Ordnung. Gegenüber konnten wir in einem Restaurant, obwohl es schon nach 8 Uhr abends war, sogar noch etwas essen. Am nächsten Morgen gab es ein Frühstücksbuffet, das aus gekochtem Reis, gebratenem Reis, kalten Eiern und Tee/Kaffee bestand. Teller musste man extra verlangen und als Besteck gab es nur Löffel. Alles in allem eine sehr bescheidene Angelegenheit.
Wir fuhren gerne weiter nach Probolinggo; von dort aus fährt man zum Bromo, einem aktiven Vulkan, den man nicht erst nach einem langen Aufstieg erreicht, sondern wohin man fast bis an den Kraterrand fahren kann. In Probolinggo angekommen nahmen wir einen Minivan, der uns zum Busbahnhof bringen sollte. Zwei andere Touristen saßen schon drin und mit uns war er voll. Abgesetzt wurden wir allerdings nicht am Busbahnhof, sondern an einem Reisebüro, das Touren zum Bromo verkauft. Die Schlepper und Reisebüros arbeiten alle zusammen, um möglichst viele Touristen so gut wie möglich abzuziehen. Die meisten buchen dann auch eine Tour, weil man ja sowieso dorthin will und man sonst schauen muss, wie man weiterkommt. Eine üble Masche, aber es funktioniert. Wir ließen uns den Transport bis zu dem Hotel verkaufen, in dem wir gebucht hatten und hatten vor, von dort aus zu Fuß zum Kraterrand des Bromo zu laufen. Im Reiseführer stand, dass dies problemlos möglich sei. Das angefragte Hotel war extrem schlecht und so nahmen wir das nächste. Dort tauchte noch bevor wir unser Gepäck dorthin gebracht hatten, der Schlepper von vorher wieder auf. Anscheinend hatte er noch Plätze für die Tour am nächsten Tag frei und er machte uns nun ein weitaus besseres Angebot als vorher, was aber wahrscheinlich immer noch zu teuer war. Nachdem wir am Spätnachmittag zu Fuß Richtung Krater gelaufen waren und die Luft richtig schlecht war, entschlossen wir uns, doch die organisierte Tour für 3:30 Uhr am Morgen zu machen, um den Sonnenaufgang über dem Vulkan zu sehen.
Wir wurden von einem Jeep abgeholt, der uns mit 3 anderen Touristen durch die Nacht zu einem Aussichtspunkt fuhr, wo schon viele andere Jeeps standen. Dazu gab es natürlich Verkaufsstände für Wollmützen, Kaffee, Tee, Instantnudeln, Nudelsuppen, Atemschutzmasken, Ojeks zum Transport der Leute hin und her, Blumenverkäufer, Jackenverleiher, und das alles um diese Uhrzeit!!!! Dann wurde es langsam heller und man konnte nach und nach die Umrisse von Bergen erkennen. Es war bitter kalt, aber das Schauspiel war wirklich beeindruckend.
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langsam wird es heller am Horizont |
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Blick auf den Vulkan |
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... bei vollem Tageslicht |
Wenn es hell ist, sieht man erst, in was für einer Landschaft man sich befindet. Wir hatten alles an dicken Sachen angezogen, was wir dabei hatten, aber es war trotzdem bitter kalt. Am Tag vorher hatten wir uns Atemschutzmasken gekauft, so dass wir uns etwas vor dem Staub schützen konnten. Die hatten wir schon bei Hinfahrt in dem Jeep angezogen, weil es darin so extrem nach Benzin stank, dass es uns schlecht wurde.
Nachdem es hell war, verteilten sich alle Touristen wieder auf die Jeeps und wir wurden in die Sandwüste am Fuße des Kraters gebracht. Von dort begann der Aufstieg zum Kraterrand. Die Einheimischen bieten dort Pferde an, auf denen man bis zur Treppe unmittelbar vor dem Krater reiten kann. Die wirbeln soviel Staub auf, dass man ohne Tuch vor dem Mund oder anderen Atemschutz dort kaum laufen kann.
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der Kraterrand von unten |
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beim Aufstieg |
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am Kraterrand |
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Blick in den Krater
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Der Ausflug hat sich auf alle Fälle gelohnt. Schließlich waren wir noch nie auf einem aktiven Vulkan! Unsere Kleidung stank danach nach Schwefel und der schwarze Staub saß in jeder Hautpore trotz der vielen Schichten darüber. Ein beeindruckendes Erlebnis!
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