Von dem kleinen Flughafen in Puerto Princesa ließen wir uns
von einem uns empfohlenen Pensionsbesitzer abholen und in die Stadt fahren. Das
Straßenbild hier ist komplett anders als in Borneo. Es sind kaum Privatautos
unterwegs, aber alles wimmelt vor Tricycles, Jeepnys, Bussen und Menschen. Es
gibt viele Hunde, die überall frei herumlaufen und anscheinend niemanden
gehören. Auffallend sind die schönen Menschen hier, sowohl Frauen wie Männer.
Es gibt sehr viele Kinder und Jugendliche, man sieht kaum alte Leute.
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Straßenleben in Puerto Princesa |
Das Zimmer in der Pension war einigermaßen in Ordnung. In
der Lobby gab es sogar WiFi und vor allem konnte man von hier aus zur
Kathedrale, zum Meer, zum Markt und zu Kaufhäusern laufen. Die Stadtteile von
Puerto Princesa sind auf einer großen Fläche verteilt und man nimmt dann doch
oft ein Tricycle, um irgendwohin zu kommen. Jede Fahrt ist für uns ein
Erlebnis. Die Besitzer haben ihre Fahrzeuge teils liebevoll bemalt und
verziert, viele haben eigene Namen und die Fahrer steuern einen geschickt durch
das Verkehrsgewusel.
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Jeepny |
Die größeren Geschäfte hier sind streng bewacht. Jeder
Eingang ist mit Wachleuten gesichert, ebenso die Banken. Beim Betreten werden
alle Taschen durchsucht. Die kleineren Geschäfte bestehen aus Bambushütten mit
einer Klappe vorne, durch die dann verkauft wird. Hier gibt es natürlich keine
Wachleute. Auf der ganzen Insel gibt es nur in Puerto Princesa Geldautomaten
und für unseren Aufenthalt von vier Wochen müssen wir uns viel Bargeld
mitnehmen, um nicht extra nach Puerto Princesa zurückfahren zu müssen.
Die Stadtbesichtigung in Puerto Princesa ist schnell vorbei.
Es gibt eine Kathedrale, die bei unserem Besuch komplett gefüllt war. Die Leute
sind zumeist katholisch und anscheinend sehr gläubig.
Für uns bedrückend ist zu sehen, wie die Leute hier
teilweise leben. In kleinsten Hütten auf engstem Raum mit vielen Personen, wo
wir uns gar nicht vorstellen können, wo denn da alle schlafen, geschweige denn
wo die sich waschen oder aufs Klo gehen. So eine Armut haben wir bisher weder
in Thailand noch in Malaysia gesehen. Trotzdem sind die Menschen sehr
freundlich, lächeln viel und freuen sich ihres Lebens.
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Lebensmittelgeschäft |
Nach zwei Tagen in der Inselhauptstadt ließen wir uns
mitsamt unseren großen Rucksäcken, die mit Seilen hinten festgebunden
wurden, mit dem Tricycle zum Busbahnhof
fahren. Dort fragten wir uns zum Bus nach Sabang durch und erfuhren, dass
dieser aus Mangel an Fahrgästen nicht fährt. Eine Philippinin, die in unsere
Richtung fahren wollte, half uns bei der Suche nach einem passenden Minivan.
Sie gab uns auch gleich eine Unterkunftsempfehlung für Sabang mit und war auch
sonst sehr mitteilsam. Die Fahrt dauerte ungefähr drei Stunden und wir kamen
schon am frühen Nachmittag an. Sabang ist der Ausgangspunkt zur Besichtigung
des Underground River, der eines der sieben Naturweltwundern der UNESCO gehört.
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Sabang Beach |
Die empfohlene Unterkunft, die wir auch bezogen, war eine
Bambusstrandhütte mit Strom von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens. Ein
Moskitonetz wurde uns auf Verlangen zur Verfügung gestellt und nachdem wir die
wenigen (!) Löcher darin geflickt hatten, fühlten wir uns einigermaßen sicher.
Das Aufhängen des Netzes war nur dank unserer wohlweislich mitgebrachten
Ausrüstung aus Deutschland möglich. Ansonsten sahen wir unsere Gastgeber nur
beim Wäschewaschen (Frau) oder Moped spazieren fahren (Mann). Wir waren im
Großen und Ganzen unzufrieden, hatten aber im Voraus schon für drei Nächte
bezahlt, weil wir ein paar entspannte Strandtage verbringen wollten. Zu allem
Übel krähte auch noch an jedem Morgen um ca. fünf Uhr der Haushahn anhaltend laut
direkt neben unserer Hütte. Wir hätten ihm am liebsten den Hals umgedreht, aber
wahrscheinlich war es ein preisgekrönter philippinischer Kampfhahn.
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unsere Hütte (sehr basic) |
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der besagte Hahn |
Der Ort selbst besteht aus Bambushütten, die an der Straße
entlang gebaut sind, von denen in den meisten kleine Lebensmittelgeschäfte,
Souvenirläden oder Reisebüros betrieben werden. Es gibt einen Bäcker, einen
Fischhändler, eine kleine Kirche und ein paar Restaurants. Und natürlich den
Pier, an dem die Boote zum Undergroundriver an- und ablegen. Ach ja, und noch
zwei Luxusresorts mit Übernachtungspreisen wie in Europa. In dem Resort direkt
neben uns wurde am zweiten Abend wohl so etwas wie ein Miss-Wahl veranstaltet
und richtig groß aufgezogen. Der Gegensatz zu den nebenan liegenden Hütten der
Einheimischen könnte nicht größer sein.
Wegen dem vielen Regen konnten wir nur an einem Tag
schwimmen gehen. Der Strand ist schön und das Wasser nicht nur glasklar,
sondern auch etwas kühler als bisher gewohnt, so dass man sich richtig
erfrischt fühlt nach dem Baden. Im ganzen Ort gibt es nur in den Luxusresorts
Internet und da war uns selbst das Biertrinken zu teuer.
Den Underground River haben wir natürlich auch besichtigt.
Man wird mit einem Führer und anderen Touristen in 8-Mann-Booten auf dem Fluss
durch den Berg gefahren und die Höhlen darin sind schon wirklich beeindruckend.
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im Underground River |
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Stalagmiten |
Wir waren nach den drei Tagen in Sabang froh, dass wir
weiterfahren konnten und buchten einen Bus nach El Nido, ganz im Norden der
Insel.