Mittwoch, 27. August 2014

Abflug von Puerto Princesa

Die letzten paar Tage vor unserer Abreise von den Philippinen haben wir in Puerto Princesa verbracht. Nach den Wochen der Ruhe kam uns die Hauptstadt laut, hektisch und anstrengend vor. Wir haben uns noch eine Krokodilfarm und das Inselmuseum angesehen und sind sonst nur rumspaziert und haben die Zeit verstreichen lassen.

60 Jahre altes Krokodil, ca. 3 . 4 m lang, wurde auf Palawan in einem Fluß gefangen

Bei der Abreise kam uns der Flughafen richtig groß vor und als internationale Fluggäste durften wir sogar in der VIP-Lounge warten. Das war ein abgetrennter Raum mit einer Couch drin zu den üblichen Plastikstühlen und einem eigenen WC. So ist das also als VIP! Der Beamte, der uns schon bei der Einreise den Pass gestempelt hatte, teilte uns mit, dass der Computer ausgefallen sei und wir erst mal warten sollten. Er ist zuständig für alle Ankünfte und Abflüge und muss durch die VIP.Lounge immer zum entsprechenden Schalter wechseln. Ein Mann genügt da völlig.

VIP-Lounge

Bei unserer Ankunft hat es zunächst einige Tage gedauert, bis wir uns auf Palawan einlassen konnten. Die Armut der Menschen, die Mentalität, das Land musste erst einmal verarbeitet werden, aber wir reisten richtig wehmütig wieder ab. Noch nirgends hatten wir bisher eine solche Fröhlichkeit und Freundlichkeit erlebt. Dazu noch eine wunderschöne Natur und das alles ohne großen Touristenrummel. Vielleicht ist es ja nur in Palawan so und in anderen Gegenden der Philippinen anders, aber hierhin würden wir jederzeit wieder fahren, selbst wenn das Essen oft miserabel ist.

Hoffentlich auf Wiedersehen


Nach eineinhalb Stunden Flug nach Kota Kinabalu ging es nach ein paar Stunden weiter nach Kuala Lumpur und hier waren wir plötzlich wieder in einer ganz anderen Welt. Wir haben uns ein Hotel im Zentrum gesucht und sind jetzt erst einmal von Menschen, Verkehr, Lärm und Gestank überwältigt. Solange die Akklimatisierung hier dauern würde, wollen wir gar nicht bleiben, sondern in ruhigere Orte Richtung Süden fahren. Ziel noch unbekannt.

Freitag, 22. August 2014

Port Barton und Cagnipa Island


Port Barton ist ein kleiner Ort in einer Bucht mit Sandstrand. Außer einigen Resorts und Restaurants gibt es nicht viel. Die Menschen sind freundlich und sehr entspannt, und auch in der Hochsaison geht es hier bestimmt deutlich ruhiger zu als in El Nido. Der Spaziergang durch den Ort dauert nicht lange und es gibt nichts Spektakuläres zu sehen. Es gibt keine Tricycles, nur einen Jeepney, der fahrtüchtig ist und mit dem wir aus Roxas gekommen sind und einen Bus, der täglich nach Puerto Princesa fährt. Dazu fahren wenige Mopeds rum und vereinzelt auch mal ein Auto. Auch einen Wasserbüffel mit Zugschlitten haben wir auf der Straße gesehen. Es geht hier sehr beschaulich zu und die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. Während der derzeitigen Low Season scheinen alle nur darauf zu warten, dass die Touristen wieder kommen. Die Ausflugsboote werden repariert oder gestrichen, sonst sieht man wenig Aktivitäten. Trotz der offensichtlichen Armut ist der gesamte Ort auffallend aufgeräumt und sauber, es liegt kein Müll herum und nicht mal lose Blätter um die Häuser.

Wasserbüffel

Straßenleben in Port Barton
Wir sind inzwischen in dem Ort bekannt und haben beim Bierkauf sogar schon Kredit bekommen, weil die kleinen Geschäfte größere Scheine in der Regel nicht wechseln können. Man muss immer schauen, dass man genügend Kleingeld hat, wenn man einkaufen geht.
Wir haben uns dem beschaulichen Leben so weit wie möglich angepasst und tun auch wenig. An einem Tag haben wir eine Wanderung zu einem Wasserfall gemacht, an einem anderen Tag mit dem Boot eine Schnorcheltour. Dabei hat uns der Skipper mit seiner 4-jährigen Tochter an verschiedene Schorchelplätze geschippert. Mittags hat er uns auf Paradise Island einen großen Fisch gegrillt und zum Abschluß waren wir noch auf German Island. Das heißt angeblich so, weil die Insel mal einem Deutschen gehört hat, der sie dann an die Philippinen zurückverkauft hat.

Dongdong mit seiner Tochter

Paradise-Island


Wir haben einen Bungalow direkt am Strand gemietet, der schön hell und luftig ist und das Essen in dem zugehörigen Restaurant ist teilweise sehr gut, teilweise miserabel. Das Personal ist sehr nett und hilfsbereit, aber zuviel darf man nicht verlangen. Strom gibt es hier 6 Stunden am Tag, ungefähr soviel wie in El Nido. Bei der Abreise wollten wir mit Kreditkarte bezahlen, aber leider funktionierte das Gerät nicht. Ausreichend Bargeld hatten wir auch nicht mehr dabei und die Bank wollte nicht mit Nummer und Gültigkeitsdatum von unserer Karte abbuchen (die Gründe hierfür waren nicht nachvollziehbar). Man kann hier in Palawan nur in der Hauptstadt Puerto Princesa Geld am Automaten abheben, so dass wir einen Pass als Sicherheit dagelassen haben und auf eine Insel weitergereist sind. Bis zu unserer Rückreise über Port Barton ist hoffentlich das Abbuchungsgerät repariert. Sonst muss einer der Angestellten des Resorts zusammen mit uns nach Puerto Princesa fahren, wo wir dann Bargeld am Automaten abheben und dieser bringt es dann nach Port Barton zurück. Die einfache Fahrt dauert so ca. 4 Stunden, für den armen Mitarbeiter ein Tagesausflug!
Jetzt sind wir auf der Insel Cagnipa. Hier gibt es nur ein Resort mit ein paar Bungalows, dahinter Dschungel. Direkt am Strand kann man schon losschnorcheln und wir haben schon viele neue Fischarten, Stachelrochen und eine Meeresschildkröte gesehen. Außerdem gibt es einen Aussichtspunkt, über einen Pfad durch den Dschungel zu erreichen – dafür müssen wir einen kühlen (!) Tag abwarten. Hier gibt es nur zweimal am Tag für 2 bzw. 3 Stunden Strom. Das dann zur Verfügung stehende WLAN ist extrem langsam, so dass ein Blogeintrag mit Bildern unmöglich ist. Deshalb hat es jetzt so lange gedauert, bis es wieder einen Eintrag gab.

Wir sind jetzt wieder in Puerto Princesa und haben hier Zugang zu Strom und Internet. Bis zu unserem Rückflug nach Malaysia haben wir noch drei Tage Zeit, die wir hier verbringen wollen.
 

Dienstag, 12. August 2014

Port Barton

Die Fahrt nach Roxas gestaltete sich schneller und bequemer als erwartet. Wir nahmen diesmal einen Van, der ungefähr doppelt so teuer ist wie der Bus, aber nur die Hälfte der Zeit braucht. Schon nach zweieinhalb Stunden waren wir in Roxas. Der erste Tricycle-Fahrer, der uns ansprach, meinte, dass es in Roxas keinen Strand gäbe, an dem man baden könne. Von der Straße aus sah man auf türkisblaues Wasser und Palmen, so dass wir annahmen, dass es hier schon eine Unterkunft für uns gäbe. Aber es war tatsächlich so, kein Strand in Roxas! Man kann von hier aus nur auf eine Insel, Coco Loco, fahren. Diese besteht komplett aus einem Resort und die billigste Nacht kostet in einem Zimmer ohne eigenem Bad 1.500,- Pesos pro Person inkl. Mahlzeiten und Bootstransfer. Das wollten wir nicht und so mussten wir gezwungenermaßen die Nacht in Roxas verbringen, weil es nur einmal am Tag einen Jeepney zu unserem nächsten Ziel nach Port Barton gibt (11:00 Uhr vormittags), der an diesem Tag schon längst weg war. Mit Hotels oder Pensionen sieht es in Roxas auch nicht gerade üppig aus. Das erste Zimmer, das Fritz anschaute, lag direkt neben dem Schweinestall. Durch die dünnen Bambuswände wären wir hier durch Schweinequieken statt durch Hahnenschrei geweckt worden - mal eine neue Erfahrung. Da es außerdem noch sehr schmuddelig war, steuerten wir eine Pension an. Hier gab es ein ordentliches Zimmer zu einem vernünftigen Preis.

Schwieriger war es schon, etwas zum Essen zu finden. Die meisten "Restaurants", hier Canteen genannt, haben abgedeckte Wannen mit Essen stehen, wo man sich das entsprechende Gericht raussucht. Da die Sachen stundenlang stehen, sieht das alles nicht sehr appetitlich aus. Bei den Gerichten mit Huhn wird das gesamte Tier zerhackt und die "Fleischstückchen" enthalten mehr Knochen als Fleisch. Bei Fisch sind ganze oder halbe Fische mit drin und bei Gerichten mit Schweinefleisch handelt es sich fast immer nur um Fett mit Schwarte. Alles was wir bisher in einer Canteen gegessen haben, war kalt. Dazu gibt es Reis und eine warme klare Brühe. Fritz ist schon ganz frustriert wegen dem Essen. Er klappert in jedem Ort, an den wir kommen, erst mal die Lebensmittelgeschäfte ab, um Cornflakes und Milchpulver zu kaufen. Ich finde, manchmal hat man Glück und findet etwas Schmackhaftes. Bessere Restaurants oder für westliche Touristen geeignetere Restaurants gibt es nur, wo mehr Touristen hinkommen. Das kostet dann entsprechend und ist auch nicht immer gut. Wir haben da schon einiges erlebt. Gezwungenermaßen mussten wir jeden Tag etwas essen, manchmal hätten wir gerne darauf verzichtet.

unser Jeepney


Nach der Nacht in Roxas waren wir überpünktlich am Busterminal, um den Jeepney nach Port Barton zu erwischen. Er stand schon bereit und sollte um 11:00 Uhr losfahren. In so ein Fahrzeug passen nach unserer Meinung 8 bis 10 Passagiere. Je näher die Uhr an die 11 rückte, um so mehr Mitfahrer kamen und wir mussten immer enger zusammenrücken. Als der Jeepney so gegen halb 12 endlich losfuhr (es mussten auch noch einige Sachen auf dem Dach mittransportiert werden) waren wir über 20 Erwachsene und 6 Kinder.

da war die Oma noch wach


Der Fahrer saß auf einem gelben Plastikcampingstuhl, weil rechts und links neben ihm noch Passagiere mitfahren mussten. Die Windschutzscheibe war komplett hochgeklappt und mit einem Holzstab fixiert.

der Fahrer auf dem gelben Campingstuhl, rechts und links flankiert von Fahrgästen

Da die Entfernung nur 30 km beträgt, machten wir uns keine großen Sorgen, so lange würde das schon nicht dauern! Nach den ersten paar Kilometern war die Betonstraße schon zu Ende und man konnte nicht erkennen, ob es sich um eine Baustelle handelt oder ob die Straße halt so ist. Jedenfalls war es so staubig, dass der Fahrer sich sein T-Shirt weit übers Gesicht bis unter die Augen zog. Auch die einheimischen Fahrgäste wussten Bescheid und hatten alle Tücher oder Handtücher dabei, um sich vor dem Staub zu schützen. Wir waren hinten so eingeklemmt, dass bei mir der rechte Fuß abzusterben drohte und nur durch Fritz Verrenkungen konnte dieser vor einer Amputation gerettet werden. Dafür bekam er das Mützenschild einer links neben ihm sitzenden Oma, die bei dem Gerüttel und Geschaukel den Schlaf der Gerechten schlief,  in die Schulter gedrückt. Die Fahrt dauerte Gott sei Dank nur zweieinhalb Stunden, wobei natürlich die vielen Stopps auf dem Weg, wo Leute aus- und zusteigen, Material aufs Dach auf- und wieder abgeladen wird, mitgerechnet sind. Bei einem Stopp dachten wir schon, dass jetzt hinten noch ein Wasserbüffel angebunden wird, aber dieser wurde dann doch zum Glück an dem Jeepney vorbeigezogen. Abgesehen von wenigen Betonteilstücken war die Strecke etwas für Offroad-Freaks.
Jedenfalls kamen wir zwar verstaubt und steif, aber doch wohlbehalten in Port Barton an und wurden auch direkt vor dem von uns gewünschten Resort abgesetzt. So stellt man sich Service vor!

Samstag, 9. August 2014

El Nido



In El Nido nahmen wir uns ein Zimmer für zwei Tage, um uns die Stadt anzuschauen und uns eine schöne Unterkunft an einem Strand zu suchen. Das Städtchen selbst ist voll mit Hotels, Pensionen und Restaurants. Es wimmelt in den Straßen vor Trycicles. Jeder Tourist, der nach Palawan kommt, fährt wahrscheinlich hierher. Es gibt x Anbieter für Bootsausflüge – Inselhopping auf verschiedenen Routen. Wir liefen die Bucht von el Nido ab und schauten uns ein paar Zimmer an, fanden aber nicht das Passende. So ließen wir uns zur nächsten Bucht in Corong Corong fahren, wo es viel ruhiger zugeht. Dort buchten wir ein Zimmer für eine Woche.

Am ersten Tag waren wir etwas enttäuscht, weil das Resort zwar einen Sandstrand hat, aber zum Schwimmen ist es bis weit hinaus zu flach. Das Zimmer scheint aus der Flowerpower-Zeit zu stammen, hat aber ein Moskitonetz, fast ohne Löcher. Strom gibt es in ganz el Nido und Umgebung von 2 Uhr nachmittags bis 6 Uhr morgens. Im Bad waren wir erst mal irritiert, weil es da zwei Duschen gibt, eine für kaltes und eine für heißes Wasser. Das heiße Wasser alleine ist zu heiß, um es auf der Haut zu ertragen. Wenn man es warm haben will, muss man das kalte Wasser quasi in der Luft beimischen, also die beiden Duschstrahle so stellen, dass sie sich treffen, bevor sie auf den Körper kommen. Gar nicht so einfach, besser man nimmt nur die kalte Dusche.

unser Zimmer

Doppeldusche im Bad
Am ersten Tag wanderten wir bei Ebbe den Strand entlang bis nach Las Cabanas. Das ist eine Bucht mit einem sehr schönen Sandstrand. Gleich davor liegt eine Insel, die bei Ebbe zu Fuß zu erreichen ist. Die Landschaft ist einfach traumhaft. Sobald man um eine Felsspitze biegt, öffnet sich der Blick auf eine andere Insel, andere Strände mit weißem Sand und im Winde wehenden Kokospalmen.
Das Wasser ist glasklar und warm und die Unterwasserwelt sehr interessant.


Am nächsten Tag mieteten wir uns für ein paar Stunden ein Kajak und fuhren an der Küste entlang bis zu einem kleinen Strand, danach zu der Insel vor Las Cabanas. Beim Paddeln kann man ins Wasser schauen und sieht alles wie im Aquarium. Wir beschlossen, den nächsten Tag nochmal los zu paddeln, aber zu dem Kajak, das noch da war, gab es nur ein Paddel, so dass wir dies auf den nächsten Tag verschoben. Die Insel, die wir ansteuerten, hieß Pinaboyotan und wir waren hin und zurück vier Stunden unterwegs, aber das hat sich wirklich gelohnt. Ein Riesenfelsen im Wasser mit einem kleinen Strand und direkt davor ein Korallenriff in geringer Tiefe, ideal zum Schnorcheln! Viele verschiedene Korallenarten, bunte Fische, Pflanzen – einfach unglaublich schön!


Und das schönste war, dass wir hier ganz alleine waren. Wir haben an einem Tag einen organisierten Bootstrip gebucht, um ein paar weiter entferntere Inseln mit Lagunen zu sehen. Wir waren insgesamt sechs Leute und drei Philippinos, die auf dem Boot arbeiteten. Die anderen Teilnehmer waren auch ganz nett, aber die Plätze, die angefahren werden, waren voller anderer Boote und das schon jetzt außerhalb der Saison. Wir hielten an unterschiedlichen Plätzen zum Schnorcheln. Auf einer Insel grillten die Philippinos unser Mittagessen. Es war ein schöner Tag, aber nochmal würden wir das nicht unbedingt machen.

Auf der Fahrt gab unsere Kamera endgültig den Geist auf und wir können nur mehr mit dem Handy fotografieren. Hier kann man keine neue Kamera kaufen und zudem ist hier das Internet so langsam, dass man sowieso ewig braucht, um Fotos hochzuladen. Da wir über Kuala Lumpur nach Indonesien fliegen, werden wir wohl dort erst wieder einkaufen können. Vielleicht fahren wir auch noch nach Singapur, dort gibt es auf alle Fälle eine gute Auswahl.

Also, liebe Leser, in nächster Zeit wird es wohl weniger Fotos geben. Morgen geht die Reise weiter nach Roxas.

Donnerstag, 7. August 2014

Busfahrt nach El Nido

Die Busfahrt von Sabang nach El Nido sollte nach Aussage beim Ticketkauf eigentlich fünf  bis sechs Stunden dauern. Der erste Teil der Fahrt führt von Sabang bis an die Kreuzung zur Hauptstrasse Richtung Norden und sollte eine dreiviertel Stunde dauern. Dort steigt man aus und wartet, bis ein Bus aus Puerto Princesa kommt, der einen ab der Junction mitnimmt.
Der Bus stand um 10:00 Uhr morgens schon am Terminal in Sabang bereit, der Fahrer schlief noch auf einer Bank und wartete auf Fahrgäste. Wenn zu wenige kommen, fährt er nicht; das hatten wir schon in Puerto Princesa erlebt. Hier kamen aber genügend zusammen. Im Bus fuhren zwei junge Männer als Begleitpersonal mit, die dafür zuständig waren, das Gepäck auf dem Dach oder irgendwie im Bus zu verstauen, das Fahrgeld zu kassieren und dem Fahrer Klopfzeichen zu geben, wenn er anhalten oder rückwärts fahren muss (das funktioniert wie bei einem Auto mit Abstandssensor).

"unser" Bus


im Bus noch fast ohne Passagiere
Die Fenster fehlen ganz, die Türen standen auf und waren festgebunden. Das garantiert eine gute Durchlüftung bei der Fahrt. Als es endlich losging war der Bus gut gefüllt. Die Strecke bis zur Junction verläuft auf einer kleinen kurvigen Straße. Unterwegs wird gehalten, wenn ein Fahrgast an der Straße steht und winkt. Das war auf dieser Fahrt sehr oft. Manchmal werden auch Transportauftrge ausgeführt. Dann turnen die beiden Jungs aufs Dach und verstauen die Pakete oder Eimer und Säcke, je nachdem, was mitgegeben wird. Einmal musste sogar der Busfahrer mit raus in ein an der Straße liegendes Dorf, um einige lange Latten Bauholz mit aufzuladen. Als ein Schulmädchen eingestiegen war und nach einigen Metern merkte, dass sie ihren Rucksack vergessen hatte, fuhr der Bus halt zurück, um ihn zu holen. Fanden wir nett.
Aus der dreiviertel Stunde wurden so eineinhalb Stunden, aber die Fahrt war ein Erlebnis.

An der Kreuzung, an der wir umsteigen mussten, saßen schon ein paar Einheimische und warteten. Alle Busse Richtung Norden kommen hier vorbei. Unserer sollte ein klimatisierter Reisebus sein und so zwischen 11 und halb 12 kommen. Da wir erst viertel vor 12 ankamen, fürchteten wir, dass er vielleicht schon weg wäre. Die Leute, die da saßen, wussten es nicht. Eine Frau aus einem Imbiss nebenan, die vielleicht auch eine offizielle Funktion als Transportkoordinatorin hatte (so genau weiß man das immer nicht), meinte, dass der in der nächsten Stunde eventuell kommt (wenn in Puerto Princesa genügend Fahrgäste einsteigen). Wir wollten so bald wie möglich weiter und nicht ewig an dieser öden Kreuzung stehen.

an der Junction Salvacion

Als der nächste große Bus nach El Nido kam, nahmen wir den, damit wir nicht so spät am Nachmittag ankämen. Dieser Bus hielt aber auch x-mal auf dem Weg und vor allem war die Straße genauso schmal und kurvig wie die Richtung Sabang. Die Fahrt allerdings war sehr schön. Es ging an vielen Reisfeldern entlang, die gerade zur Auspflanzung vorbereitet wurden oder frisch angepflanzt waren. Auf den Feldern sieht man oft Büffel stehen. Die Dörfer enttlang der Straße sind sehr einfach, die Leute lächeln einem zu oder grüßen freundlich. Überhaupt sind Menschen auffallend freundlich und lachen viel, obwohl sie so arm sind.

Reisfelder

Häuser am Straßenrand


Es gab zwei Pausen in Roxas und Taytay. Ab Taytay war die Straße oft nur eine Piste, weil gerade repariert wurde, aber der Fahrer nahm darauf keine große Rücksicht. Wir kamen uns teilweise vor wie in der Achterbahn und hielten uns krampfhaft am Sitz fest. Wir hatten gedacht, von Marokko schon einiges an Busfahrten gewohnt zu sein, aber hier, das war eine ganz andere Nummer. Am Abend kamen wir schließlich in el Nido an - nach ca. 8 Stunden Fahrt.

Straße nach El Nido



Samstag, 2. August 2014

Puerto Princesa und Sabang (Philippinen)



Von dem kleinen Flughafen in Puerto Princesa ließen wir uns von einem uns empfohlenen Pensionsbesitzer abholen und in die Stadt fahren. Das Straßenbild hier ist komplett anders als in Borneo. Es sind kaum Privatautos unterwegs, aber alles wimmelt vor Tricycles, Jeepnys, Bussen und Menschen. Es gibt viele Hunde, die überall frei herumlaufen und anscheinend niemanden gehören. Auffallend sind die schönen Menschen hier, sowohl Frauen wie Männer. Es gibt sehr viele Kinder und Jugendliche, man sieht kaum alte Leute.
Straßenleben in Puerto Princesa

Das Zimmer in der Pension war einigermaßen in Ordnung. In der Lobby gab es sogar WiFi und vor allem konnte man von hier aus zur Kathedrale, zum Meer, zum Markt und zu Kaufhäusern laufen. Die Stadtteile von Puerto Princesa sind auf einer großen Fläche verteilt und man nimmt dann doch oft ein Tricycle, um irgendwohin zu kommen. Jede Fahrt ist für uns ein Erlebnis. Die Besitzer haben ihre Fahrzeuge teils liebevoll bemalt und verziert, viele haben eigene Namen und die Fahrer steuern einen geschickt durch das Verkehrsgewusel.

Jeepny

Die größeren Geschäfte hier sind streng bewacht. Jeder Eingang ist mit Wachleuten gesichert, ebenso die Banken. Beim Betreten werden alle Taschen durchsucht. Die kleineren Geschäfte bestehen aus Bambushütten mit einer Klappe vorne, durch die dann verkauft wird. Hier gibt es natürlich keine Wachleute. Auf der ganzen Insel gibt es nur in Puerto Princesa Geldautomaten und für unseren Aufenthalt von vier Wochen müssen wir uns viel Bargeld mitnehmen, um nicht extra nach Puerto Princesa zurückfahren zu müssen.

Die Stadtbesichtigung in Puerto Princesa ist schnell vorbei. Es gibt eine Kathedrale, die bei unserem Besuch komplett gefüllt war. Die Leute sind zumeist katholisch und anscheinend sehr gläubig.
Für uns bedrückend ist zu sehen, wie die Leute hier teilweise leben. In kleinsten Hütten auf engstem Raum mit vielen Personen, wo wir uns gar nicht vorstellen können, wo denn da alle schlafen, geschweige denn wo die sich waschen oder aufs Klo gehen. So eine Armut haben wir bisher weder in Thailand noch in Malaysia gesehen. Trotzdem sind die Menschen sehr freundlich, lächeln viel und freuen sich ihres Lebens.


Lebensmittelgeschäft

Nach zwei Tagen in der Inselhauptstadt ließen wir uns mitsamt unseren großen Rucksäcken, die mit Seilen hinten festgebunden wurden,  mit dem Tricycle zum Busbahnhof fahren. Dort fragten wir uns zum Bus nach Sabang durch und erfuhren, dass dieser aus Mangel an Fahrgästen nicht fährt. Eine Philippinin, die in unsere Richtung fahren wollte, half uns bei der Suche nach einem passenden Minivan. Sie gab uns auch gleich eine Unterkunftsempfehlung für Sabang mit und war auch sonst sehr mitteilsam. Die Fahrt dauerte ungefähr drei Stunden und wir kamen schon am frühen Nachmittag an. Sabang ist der Ausgangspunkt zur Besichtigung des Underground River, der eines der sieben Naturweltwundern der UNESCO gehört.

Sabang Beach

 Die empfohlene Unterkunft, die wir auch bezogen, war eine Bambusstrandhütte mit Strom von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens. Ein Moskitonetz wurde uns auf Verlangen zur Verfügung gestellt und nachdem wir die wenigen (!) Löcher darin geflickt hatten, fühlten wir uns einigermaßen sicher. Das Aufhängen des Netzes war nur dank unserer wohlweislich mitgebrachten Ausrüstung aus Deutschland möglich. Ansonsten sahen wir unsere Gastgeber nur beim Wäschewaschen (Frau) oder Moped spazieren fahren (Mann). Wir waren im Großen und Ganzen unzufrieden, hatten aber im Voraus schon für drei Nächte bezahlt, weil wir ein paar entspannte Strandtage verbringen wollten. Zu allem Übel krähte auch noch an jedem Morgen um ca. fünf Uhr der Haushahn anhaltend laut direkt neben unserer Hütte. Wir hätten ihm am liebsten den Hals umgedreht, aber wahrscheinlich war es ein preisgekrönter philippinischer Kampfhahn.

unsere Hütte (sehr basic)


der besagte Hahn
Der Ort selbst besteht aus Bambushütten, die an der Straße entlang gebaut sind, von denen in den meisten kleine Lebensmittelgeschäfte, Souvenirläden oder Reisebüros betrieben werden. Es gibt einen Bäcker, einen Fischhändler, eine kleine Kirche und ein paar Restaurants. Und natürlich den Pier, an dem die Boote zum Undergroundriver an- und ablegen. Ach ja, und noch zwei Luxusresorts mit Übernachtungspreisen wie in Europa. In dem Resort direkt neben uns wurde am zweiten Abend wohl so etwas wie ein Miss-Wahl veranstaltet und richtig groß aufgezogen. Der Gegensatz zu den nebenan liegenden Hütten der Einheimischen könnte nicht größer sein.
Wegen dem vielen Regen konnten wir nur an einem Tag schwimmen gehen. Der Strand ist schön und das Wasser nicht nur glasklar, sondern auch etwas kühler als bisher gewohnt, so dass man sich richtig erfrischt fühlt nach dem Baden. Im ganzen Ort gibt es nur in den Luxusresorts Internet und da war uns selbst das Biertrinken zu teuer.





Den Underground River haben wir natürlich auch besichtigt. Man wird mit einem Führer und anderen Touristen in 8-Mann-Booten auf dem Fluss durch den Berg gefahren und die Höhlen darin sind schon wirklich beeindruckend.

im Underground River

Stalagmiten

Wir waren nach den drei Tagen in Sabang froh, dass wir weiterfahren konnten und buchten einen Bus nach El Nido, ganz im Norden der Insel.