Donnerstag, 30. Oktober 2014

Sukhothai

Nach unserem Aufenthalt in Mae Phim gönnten wir uns eine luxuriöse Fahrt mit dem Van nach Bangkok zum Victory Monument statt mit Songthao und Linienbus über Ban Phe. Das kostet zwar über das doppelte, aber man wird direkt vor der Tür abgeholt und es geht natürlich wesentlich schneller. In Bangkok fuhren wir zum Bahnhof und tatsächlich sollte in einer dreiviertel Stunde ein Zug Richtung Sukhothai gehen, allerdings gab es nur mehr freie Plätze in der dritten Klasse und das für eine 7-stündige Fahrt. Sonst hätten wir den Nachtzug nehmen müssen und das ist kein Zuckerschlecken.

Also nahmen wir die 3. Klasse. Der Zug war proppenvoll, alle Fenster weit auf (Aircondition!) und ständig laufen Verkäufer durch die Gänge, die Getränke, Kaffee, Nudelsuppen, Reisgerichte, Obst, Süßigkeiten und was der Thailänder sonst noch so braucht, verkaufen.
Wir hatten - wie bisher immer - Verspätung und nach guten 8 Stunden waren wir endlich da, nicht in Sukhothai, sondern in Pitsanoluk, das ungefähr 60 Kilometer entfernt liegt. Wir suchten uns ein Guesthouse und blieben die Nacht über dort, weil die Busse erst am nächsten Morgen wieder fuhren. Von der Fahrt hatten wir eine schwarze Russ-Schweiss-Schicht auf der Haut, weil durch die Fenster der Dieselruss in die Waggons zog, so dass sich das Duschen an dem Tag richtig gelohnt hat!

Von Pitsanoluk haben wir nichts weiter mitbekommen, außer dass gegen neun Uhr abends schon die meisten Restaurants geschlossen haben und der Ort ziemlich ausgestorben wirkte. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Tuk-Tuk zum Busbahnhof und der Bus brachte uns nach Alt-Sukhothai direkt vor das Guesthouse Vintoon, das wir uns ausgesucht hatten und das am Eingang zum Historical Park liegt. Wir checkten ein, mieteten uns Fahrräder und erkundeten gleich mal den ersten Teil des Weltkulturerbes. Über eine große Fläche verteilt stehen die Ruinen von Tempeln aus dem 14. Jahrhundert. Damals war Sukhothai die erste Hauptstadt Thailands. Die Stadt muss prächtig gewesen sein! Auch heute noch sind die Bauten beeindruckend.



König Ramkhamhaeng


Kindermönche

Sitzender Buddha


Mit dem Fahrrad kann man das Gelände sehr gut erkunden. Man sollte frühmorgens oder am späten Nachmittag losradeln. Die Hitze hier ist extrem - wir dachten eigentlich, dass die nicht mehr steigerungsfähig wäre (ist sie doch!). Auch den zweiten Tag waren wir wieder mit dem Fahrrad unterwegs, diesmal zu weiter entfernteren Sehenswürdigkeiten. Alles ist gut ausgeschildert und die Fahrt auf kleineren Straßen ist sehr angenehm.

Kühe zwischen den Tempeln

Sitzender Buddha

zum Größenvergleich: die Hand des obigen Buddhas


Unsere sehr nette Wirtin, eine alte Dame, die gut Englisch spricht und sich wirklich gut auskennt, suchte uns die Busverbindung nach Chiang Rai heraus und stoppte uns sogar den Zubringerbus direkt vor der Guesthouse-Tür. Sehr zu empfehlen!


Sonnenuntergang über Sukhothai

Samstag, 25. Oktober 2014

Laem Mae Phim

Seit einer Woche wohnen wir in einem sehr schönen Zimmer in Strandnähe in Mae Phim. Wir tun nicht viel, lesen, schwimmen, im Internet recherchieren und unsere weiteren Schritte planen. Hier im Ort leben die Menschen hauptsächlich vom Tourismus, wobei hier vorwiegend thailändische Touristen zu sehen sind. Vielleicht kommen die Ausländer erst in der Hochsaison, die Ende November beginnt. Es gibt hier ein österreichisches, ein italienisches und ein deutsches Restaurant, die von Auswanderern betrieben werden. Wir waren schon beim Österreicher und auch schon mehrmals beim Deutschen. Schnitzeltag am Mittwoch, darauf hat sich Fritz schon den ganzen Tag gefreut und es entsprach voll und ganz seinen Erwartungen!

Es gibt eine Vielzahl von Seafood-Restaurants. Diese stellen in Auqarien und Bottichen die lebenden Tiere aus, die man sich dann zubereiten lassen kann: Fische, Krabben, Krebse, Garnelen, Tintenfische, Kraken, riesige Schnecken, von denen von jeder einzelnen mindestens vier Leute satt werden, und andere Meeresbewohner, deren Namen wir nicht mal kennen. Manchmal hat man Glück und kann beobachten, wie die Fischer ihre Ware bringen.

Fischerboot wir an Land gezogen
 
Fang wird ausgeladen
Nissan Patrol, mit dem Boote an Land gezogen werden
Mittags kann man sich sein Essen direkt am Strand servieren lassen. Dort gibt es kleine Küchen, die Liegen und Schirme aufbauen, die man gegen Verzehr benutzen kann. Essen und Getränke sind sehr billig. Die Thais bringen sich meistens eine Flasche Schnaps mit und verbringen mitsamt der Familie oder Freunden den ganzen Tag beim Essen und Trinken am Meer. Die Thais gehen nicht mit Badehose oder Bikini ins Wasser, sondern Männer wie Frauen und sogar Kinder tragen T-Shirts, Shorts oder auch Kleider. Sieht für uns wie normale Alltagskleidung aus. Das war uns bisher nicht aufgefallen, da wir wohl immer in Gegenden waren, wo es viele westliche Touristen gibt.

Für heute Abend hat uns unser Vermieter Konzertkarten geschenkt. Nicht weit von unserem Guesthouse fand eine große Veranstaltung mit mehreren Musikgruppen statt. Die Bands, die wir hörten, spielten leider keinen thailändisch angehauchten Pop oder Rock, sondern die eine alte Rock'n Roll Klassiker und die andere so eine Art Boygroupsound, was uns ganz und gar nicht gefallen hat. Das thailändische Publikum war offensichtlich auch nur zum Teil davon angetan. Wahrscheinlich wurde es später besser, aber da wir für morgen schon einen frühen Bus haben, gingen wir lieber zurück, um unsere Sachen zu packen.

Openairkonzert Rayong Beach 2014


Morgen ist unsere Zeit hier zu Ende und wir werden uns dann schon mal vom Meer verabschieden. Die Reise geht Richtung Norden ins Landesinnere. Jetzt ist wieder Kultur angesagt - die alte Königsstadt Sukhothai, Chiang Mai und Chiang Rai, von wo aus es dann nach Laos weitergehen soll.
So befinden wir uns nach einem halben Jahr Asien tatsächlich auf der Indochina-Rundreise, die wir ursprünglich machen wollten!




Sonntag, 19. Oktober 2014

Koh Samet und Ban Phe

Von Pattaya aus ging es per Minibus weiter nach Ban Phe. Von dort fahren die Fähren nach Koh Samet. Wir übernachteten in der Nähe des Piers und am nächsten Morgen nahmen wir ein Schnellboot zu einem kleineren Strand. Dort ließen wir in einem Restaurant unser Gepäck stehen und mieteten uns einen Roller, um ein schönes Plätzchen zu finden. Auf Koh Samet ist alles ziemlich teuer, weil es sich angeblich um die Hausinsel der Bangkoker handelt, aber wir fanden doch ein relativ günstiges und schönes Resort, wo wir 5 Tage blieben. Es gibt mehrere kleine Buchten, in denen wenig los ist. Der Sand ist fein und weiß und das Wasser klar und warm, zum Baden also ideal. Leider ist das Essen und Einkaufen für thailändische Verhältnisse sehr teuer, so dass wir beschlossen, wieder aufs Festland zur fahren und uns weiter Richtung Osten zu bewegen. Auf der Rückfahrt mit dem Schiff fuhren wir die ganze Zeit durch Quallenschwärme. Gott sei Dank war das auf dem Hinweg nicht so, sonst wären wir wahrscheinlich gar nicht ins Wasser gegangen!

 

 


Strände in Koh Samet

Im Internet hatten wir uns schon ein Hotel in der Nähe von Ban Phe herausgesucht, das sehr günstig und komfortabel erschien (wer nachschauen möchte: Richt1 Guesthouse in Ban Phe). Als wir dort ankamen fanden wir ein zerbröselndes Gemäuer vor, das nur mehr zum Teil vermietet wird. Unser Zimmer (das beste des Hauses) war groß und hatte alles wie im Internet beschrieben, allerdings wurde hier seit langem nicht mehr richtig geputzt. Auf dem Bett lag noch ein benutztes Handtuch unseres Vormieters und die Betten waren nicht frisch überzogen. Der Angestellte, der uns das Zimmer zeigte, verstand gar nicht, was wir wollten, als wir das reklamierten. Sah doch alles gut aus! Die Besitzerin versprach sich darum zu kümmern und so bekamen wir dann zumindest unbenutzte Bettwäsche und Handtücher. Die Matratzen verformten sich während der Nacht so weit, dass man morgens in einer kuscheligen Mulde erwachte. Die Vorhänge hatten, seit sie vor Jahren aufgehängt wurden, kein Wasser mehr gesehen und wenn man sie berührte, rieselte der Dreck von oben herab. Am Waschbecken war eine mir unbekannte Wassersparmethode installiert. Das Wasser sprühte in dünnen Strahlen im Halbkreis aus dem Hahn und auch beim Duschkopf kam nur aus der Hälfte der Düsen überhaupt Wasser, obwohl er nicht verkalkt war - ein Rätsel!

Wir verließen das gastliche Haus ohne Bedauern und mieteten uns ein paar Kilometer weiter in Laem Mae Phim bei einem schwedisch/thailändischen Paar ein, wo wir tatsächlich ein Zimmer mit sehr gutem europäischen Standard vorfanden!

Montag, 13. Oktober 2014

Weiterreise nach Bangkok/Pattaya


Nach dem Abschied von Ina flogen wir nach Kuala Lumpur weiter. Dort hatten wir online ein Hotel für eine Nacht in der Nähe des Flughafens gebucht, weil wir am nächsten Tag gleich nach Bangkok weiter wollten. Wir kamen gegen Abend an. Wir fanden ziemlich schnell ein Taxi mit Taxameter und ließen uns zum Hotel bringen. Auf dem Weg dahin staunten wir, wie geordnet der Verkehr dahinfloss, wie gut ausgebaut die Straßen sind und kamen uns schon fast vor wie in Europa. In Indonesien lief das alles ganz anders. Das Hotel war für eine Nacht ganz in Ordnung, nur wirkte die Umgebung düster und trostlos, aber das war uns ziemlich egal. Nachdem wir ausgepackt hatten, wollten wir noch schnell was essen gehen und dann gleich wieder ins Hotel zurück. Wir waren müde, weil wir am Morgen schon um halb sechs aufgestanden waren, um unseren Flug nach Jakarta zu erwischen. Laut Rezeption gäbe es ein indisches Restaurant in der Nähe und dahin machten wir uns auf den Weg. Keine 20 Meter vom Hotel entfernt wurden wir von zwei Männern in einem Auto aufgehalten, die uns einen Polizeiausweis zeigten und uns nach Drogen durchsuchen wollten. Sie schnupperten an Fritz Tabak und wühlten in unserer Tasche und wir Idioten ließen das geschehen!!! Als sie nach Dollar und Euro fragten und an unseren Geldbeutel gingen wurden wir dann doch endlich mißtrauisch! Als ich unser Geld nachzählen wollte, gaben sie Gas und verschwanden mit dem größten Teil unserer Ringgits auf Nimmerwiedersehen! Gott sei Dank hatten wir nur Geld für Übernachtung, Taxi und Essen geholt, so dass sich der Schaden in Grenzen hielt. Das Schlimmste an der Sache war, das „Beraubt worden“ zu sein. Wir haben uns angestellt wie die schlimmsten Anfänger. Wir fühlten uns so sicher in Malaysia nach den vielen Halsabschneidern in Indonesien, dass wir richtig unvorsichtig waren. Durch das forsche Auftreten der beiden haben wir uns übertölpeln lassen und waren unser Geld los. Ich hab mir noch die Autonummer gemerkt und im Hotel Bescheid gegeben, dass sie die Polizei rufen. Jetzt ist es aber hier nicht so wie mit der Polizei in Deutschland. In Indonesien sind alle Polizisten korrupt. Wenn man dort angehalten wird, müssen Einheimische wie Touristen immer bezahlen, die Touristen halt ein Vielfaches von dem, was die Einheimischen zahlen müssen. Beim Moped mieten wurde uns schon gesagt, auf keinen Fall die Fahrzeugpapiere der Polizei zu geben, weil das Wiederbeschaffen so teuer sei. Als Tourist muss man auf alle Fälle zahlen und zwar viel. Wie korrupt die Polizei in Malaysia ist, wissen wir nicht.

Jedenfalls rief die Dame an der Rezeption die Polizei und erklärte den Sachverhalt. Angeblich sollte in einer halben Stunde jemand ins Hotel kommen, um mit uns zu sprechen. Inzwischen fuhr uns ein Mitarbeiter des Hotels zum nächsten Geldautomaten. Zu Fuß wäre das viel zu weit gewesen – außerdem gab es da ein chinesisches Restaurant, wo wir endlich was zu essen bekamen. Wenn die Polizei käme, würde die Rezeption den Fahrer anrufen und er würde uns sofort ins Hotel zurückbringen. Nachdem wir gegessen hatten hieß es, die Polizei wäre schon dagewesen und wir sollten zum Revier kommen, das mindestens eine halbe Stunde zu Fuß entfernt war. Keine Erklärung, warum nicht angerufen wurde. Wer weiß, ob überhaupt jemand da war. Wir hatten keine Lust nachts durch diese verlassene Gegend zu laufen, um dann bei einem Revier anzukommen, wo dann wahrscheinlich keiner genug Englisch kann, um eine Anzeige aufzunehmen. Der Hotelmanager sagte zu Fritz, er kenne einen höheren Beamten bei der Polizei und zusammen mit der Autonummer und unseren Aussagen würden die Täter bestimmt gefasst. Er würde uns dann per email informieren. Ja, ja, so warten wir bis heute auf die email!

Am nächsten Morgen ließen wir uns zum Flughafen fahren und stiegen in unseren Flieger nach Bangkok. Dort landeten wir auf dem Don Mueang Flughafen, an dem die meisten Inlandsflüge und internationale Billigflieger ankommen. Wir hatten uns entschlossen, nach Ostthailand zu fahren und uns weiter Richtung Kambodscha zu bewegen. Im Internet hatte ich gelesen, dass es vom Internationalen Flughafen Suvarnabhumi günstige Busse nach Pattaya gibt. Bangkok wollten wir meiden, da wir nach Jakarta von Megastädten genug hatten. Nach einigem Suchen und etwas Überredungskunst gelang es uns, den kostenlosen Shuttlebus zwischen den beiden Flughäfen benutzen zu dürfen, obwohl wir kein Flugticket vorweisen konnten. Die Fahrt dauerte eine ganze Stunde. Bei der Gelegenheit wollten wir das Büro von Turkish Airlines aufsuchen, um in Erfahrung zu bringen, ob wir unseren Rückflug nach Deutschland für März 2015 auf ein früheres Datum umbuchen können. Wir fanden das Büro auch, aber es war weder besetzt noch standen Bürostunden dran. Also mussten wir unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Dafür war aber der Bus nach Pattaya schnell gefunden, das Ticket billig und der Bus richtig komfortabel. So was hatten wir schon lange nicht mehr. Am Abend kamen wir an, ließen uns in ein Hotel bringen, das wir vorher im Internet ausgesucht hatten (ruhige Gegend) und dort gab es tatsächlich ein schönes und bezahlbares Zimmer für uns. Andere Gäste gab es nicht, ein paar biertrinkende Männer und ihre thailändische „Freundinnen“.

Am nächsten Morgen mieteten wir einen Roller, um uns die Stadt ein bisschen anzuschauen und außerhalb weiter Richtung Osten einen schönen Ort zu finden, an dem wir länger bleiben wollten. Was wir nicht wussten ist, wie groß Pattaya ist (angeblich zweitgrößte Stadt Thailands) und dass die Strände mit Sonnenschirmen und Liegestühlen so eng zugestellt sind wie an der italienischen Adria. Das gefiel uns gar nicht und obwohl wir sehr weit rausfuhren, kamen wir doch nicht an unbebaute Strände.

Skyline von Pattaya
 
Am Abend machten wir uns auf den Weg in die Walking Street. So eine Fußgängerzone hatten wir noch nirgends erlebt. Alle paar Meter Bars mit Livemusik, Thaiboxen live, Restaurants, Mädchen und/oder Jungs in ultrakurzen Röckchen, die die Touristen in die Bars ziehen wollen, Frauen, die in Schaufenstern an Stangen tanzen, Schlepper, die einem Zettel vor die Nase halten mit gezeichneten Bildchen von allen möglichen Stellungen (ich nehme an, die entsprechende Dienstleistung wird von einer Frau/einem Mann irgendwo anders erbracht – ich habe nicht nachgefragt!). Es ist unvorstellbar laut, wir wurden ständig auf Russisch angesprochen und durch das ganze Gewühl ziehen asiatische Reisegruppen, die dem Fähnchen ihres Führers folgen. Wir hatten gehört, es wäre gar nicht mehr so schlimm mit dem Sextourismus – das, was wir gesehen haben, hat uns gereicht und wir haben die Walking Street schnellstens wieder verlassen und sind am nächsten Morgen aus Pattaya abgereist.  

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Ubud


Ubud liegt in Zentralbali und die Fahrt dauerte nur etwas mehr als eine Stunde. Wir hatten in dem Homestay, den uns Sophia empfohlen hatte, ein Zimmer reserviert und checkten dort ein. Am Nachmittag sahen wir uns den Monkey Forest an. Dort leben in einem Park mit Tempeln viele Affenfamilien, die teilweise ganz schön dreist sind und den Touristen an die Taschen gehen. Überall auf dem Gelände stehen Wächter und passen auf, dass die Affen nicht zu frech werden.

Untersuchung des Tascheninhalts

Am nächsten Tag gab es ein gutes Frühstück, aber da unser Zimmer sehr eng war,  suchten wir uns eine andere Bleibe. Gleich ein paar Schritte weiter fanden wir ein Hotel mit einem phantastisch großem Zimmer, einem großen Pool und einem schönen Blick über die Reisfelder. Es lag zwar etwas über unserem Budget, aber dafür war es richtig schön. Leider ließ der Service zu wünschen übrig. Dass drei Personen drei Handtücher brauchen, mussten wir erst anmahnen, Klopapier und Seife extra einfordern und auch der Wunsch, dass wir zum Frühstück gerne jeder einen eigenen Teelöffel hätten und eine eigene Tasse, wurde uns erst am zweiten Tag erfüllt. Überhaupt war die Sache mit dem Frühstück nicht so einfach. Man konnte aus der Karte zwei Gerichte auswählen und ein Getränk und es wurde am Pool oder auf der Veranda serviert. Nachdem immer wieder Sachen fehlten, gaben wir die Bestellung für den letzten Tag schließlich auf einem Zettel schriftlich ab und listeten alles haarklein auf, was wir brauchten. Und tatsächlich klappte es dann mit unserem Frühstück.
Eingang und Veranda unseres Zimmers
An unserem zweiten Tag in Ubud wollten wir den Palast, den Markt und Tempel besichtigen. Als wir Mittagessen waren, sahen wir, dass die Straße abgesperrt wurde und unsere Bedienung erzählte ganz aufgeregt, dass an diesem Tag eine Prozession durch Ubud zieht, die es nur alle 15 Jahre gibt und sie selbst hätte das noch nie gesehen. Auf dem gesamten Weg wurde ein weißes Tuch aufgerollt, darauf Blütenblätter gestreut und alle Leute am Straßenrand (auch wir) mussten sich auf den Boden setzen und durften nicht aufstehen, bis die Prozession vorbei war. Es gingen viele festlich angezogene Menschen mit, Dämonen und Drachen waren dabei und Musikgruppen spielten. Leider ist uns allen der Hinduismus fremd, so dass wir die Bedeutung der einzelnen Gestalten nicht verstanden, aber beeindruckend war es trotzdem für uns. Wir folgten dem Zug bis zum Tempel, der am Zusammenfluss zweier Flüsse in der Stadt liegt und als besonders heilig gilt. Auf dem Rückweg sahen wir uns noch den Wassertempel an und beendeten damit das Kulturprogramm für diesen Tag.
 



 
 
 
 
Ubud scheint komplett vom Tourismus zu leben. Ein Geschäft reiht sich an das andere, in denen Souvenirs und Kunsthandwerk aller Art verkauft werden. Hotels, Homestays und Restaurants gibt es unzählige und man kann nicht durch die Straßen laufen ohne dass einem dauernd Taxi, Transportation, Dance Performance oder „Massaaas“ angeboten werden. Das kann ganz schön auf die Nerven gehen, aber trotzdem hat die Stadt einen ganz eigenen Charme, so dass wir länger blieben als geplant.
Um dem Treiben in der Stadt in bisschen zu entkommen, machten wir einen Spaziergang Richtung Stadtrand. Schon nach einer Viertelstunde meint man, in einer anderen Welt zu sein und kann auf Feldwegen durch die Reisfelder laufen, wo nur ein paar Bauern ihrer Arbeit nachgehen.



Tanzaufführungen gibt es jeden Abend in verschiedenen Tempeln. Wir wollten einen Legong und Barong-Tanz sehen. Die Tickets dafür werden von jungen Männern auf der Straße verkauft. Anscheinend war dieser Abend nicht besonders nachgefragt, da wir zur angegebenen Zeit zunächst die einzigen Zuschauer in  dem Tempel waren. Außer uns war nur eine alte Frau da, die Bintang-Bier verkaufte. Wir fühlten uns ein wenig seltsam.

  1. alleine im Tempel

Kurz vor Beginn kamen dann noch ein paar wenige andere Zuschauer dazu, so dass wir nicht ganz alleine waren. Die Vorstellung war ganz nett, aber damit war unsere Lust auf traditionelle balinesische Tänze nun gestillt.

Tempeltänzerinnen

An unserem letzten Tag in Ubud mieteten wir uns ein Auto mit Fahrer und sahen uns die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung an: die Elefantenhöhle mit dazugehörigem Tempel, den Tempel mit den heiligen Quellen, die weltberühmten Reisterrassen und wir fuhren hoch in die Berge, um einen Blick auf den Vulkan Batur und den dazugehörigen Kratersee zu werfen.

Gunung Kawi

Gunung Kawi
 
Frauen bereiten Opfergaben vor

Elefantenhöhle

 
Krankheiten werden in den heiligen Quellen von Pura Tithra geheilt
 

Blick auf den Vulkan Batur

Reisterrassen von Tegalalang
 
Für die letzten Tage auf Bali fuhren wir nochmal ans Meer nach Padangbai. Das ist ein relativ kleiner Ort, von dem aus die Fähren nach Lombok und Gili verkehren. Es gibt dort zwei schöne Strände, die zum Baden und Schnorcheln geeignet sind, Blue Lagoon und White Sand Beach. Zu Inas Geburtstag machten wir eine Bootstour zu einer Schnorchelstelle, an der es viele verschiedene bunte Fische und Korallen gab und gingen am Abend ins beste Restaurant des Ortes zum Essen.

Am nächsten Tag übernachteten wir nochmal in Sanur, das nur eine halbe Stunde mit dem Taxi vom Flughafen entfernt ist, da wir einen sehr frühen Flug nach Jakarta hatten. Dort trennten sich unsere Wege. Ina flog zurück nach Deutschland und für uns geht es über Kuala Lumpur weiter nach Bangkok.